Es lohnt sich, Qualität zu kaufen
Langjährige Golf-2-Besitzer werden über eine Laufleistung von 300'000 Kilometern nur müde lächeln können. Und auch für den Mercedes "Strich-Acht" ist die siebeneinhalbfache Erdumrundung mit Dieselmotor kein unerreichbares Ziel, legen doch griechische Taxifahrer gerne einmal die zehnfache Strecke mit ihm zurück.
Was Robert Marx aus Schorndorf, Jahrgang 1928, und seinem Mercedes-Benz 200 D, Jahrgang 1969, trotz einer gemeinsamen Fahrstrecke von "nur" 300 Megametern zu einer eineinhalbspaltigen Meldung in auto motor und sport verhalf, ist die Akuratesse, mit der Marx seine Marathonfahrt dokumentierte. Über 13 Jahre führte er Buch über jeden Pfennig, den er für seinen Benz ausgegeben hat.
"Ich wollte belegen, daß die Wegwerfmentalität falsch ist und sich meine Sparsamkeit am Ende bezahlt machen würde", erklärte Marx seinen auch 40 Jahre später noch sehr zeitgemässen Ansporn. Das Resultat des Langzeitversuchs: Inklusive Kaufpreis, Steuern, Versicherung, aller Inspektionen und durchschnittlich 8,14 Litern Diesel auf 100 Kilometern kostete die Nutzung des selbstzündenden Strich-Acht nur 26 Pfennig pro Kilometer.
Der höhere Anschaffungspreis für ein "Qualitätsauto", wie es der Buchhalter aus Leidenschaft nannte, machte sich also auf lange Sicht bezahlt. Auch beim Wiederverkaufswert: Trotz der hohen Laufleistung bekam Marx noch 3000 Mark für seinen gepflegten Langläufer. Ein ähnlich weit gereister B-Kadett hätte wohl nur noch ein Zehntel dessen gebracht.