Vergessene Filmautos: der Triumph TR 250 aus "Pferdewechsel in der Hochzeitsnacht"
Selten war das Auto einer Hauptfigur in einem Film schneller zu sehen als in dieser schwarzen Komödie von 1972. Bereits in der ersten Sekunde – noch vor dem Vorspann – braust der Triumph TR 250 in sonnigem "Jasmine Yellow" auf seinen Cosmic-Leichtmetallrädern ins Bild, hält an – und bekommt prompt eine Busse für Parkieren im Halteverbot. Damit sind die Rollen klar verteilt.
Als sich Turngerätevertreter Lenny und seine frisch angetraute Lila wenig später auf den Weg in die Flitterwochen machen (mit einem einzigen Köfferchen auf der Gepäckbrücke), wird der hellgelbe Triumph fast zum dritten Hauptdarsteller. Die Fahrt entlang der US-Ostküste von New York nach Miami ist nach "Der Boss hat sich was ausgedacht" von 1964 wohl die prominenteste Inszenierung eines Michelotti-TR in einem Kinofilm.
Wir wollen hier nicht zu viel verraten, auch wenn der Titel natürlich schon erahnen lässt, worauf die Geschichte hinausläuft. Jedenfalls bezieht er sich nicht nur darauf, dass Lenny nach zwei Dritteln des Films erst auf einen Greyhound-Bus und schliesslich auf einen 1971er Chevrolet Impala umsteigt und Lila seinen – wie er betont – sehr gepflegten Sportwagen überlässt.
Der Streifen ist tatsächlich gar nicht so albern und zotig wie der beknackte deutsche Synchrontitel vermuten lässt und erinnert bisweilen sogar an "Die Reifeprüfung". Da wären der omnipräsente europäische Sportwagen, der unsichere männliche Protagonist, die Musik und das etwas nachdenkliche Ende mit der Frage, ob eine übereilte Entscheidung wirklich die richtige war. Den hübschen Triumph gegen den fetten Chevy einzutauschen war es in unseren Augen jedenfalls nicht.