Sind wir wohlhabender als gedacht?
28.01.2023
Nun, obige Frage mag angesichts einer hohen Inflationsrate etwas merkwürdig klingen. Aber gerade mit gestiegenen Preisen hängt es zusammen, dass Autobesitzer vielleicht ungeahnte Werte in ihrer Garage schlummern haben. Jedenfalls, wenn die Autos einen Katalysator besitzen. Dies ist ja inzwischen sogar bei vielen Oldtimern mit H-Kennzeichen (CH: Veteranenzulassung) bereits der Fall.
Wussten Sie, dass diese Katalysatoren richtig wertvoll sind? Jedenfalls dann, wenn sie nicht an einem allzu neuen Auto verbaut sind. Vielleicht Sie nicht, lieber Leser, aber Langfinger wissen das.
Bei der morgendlichen Lektüre seiner Tageszeitung erfuhr der Verfasser nämlich, dass – jedenfalls hier im Westzipfel Deutschlands, aber nicht nur – der Diebstahl von Katalysatoren erheblich zugenommen hat.Nach Angaben der Polizei Aachen hat sich deren Anzahl in den letzten fünf Jahren fast verdreifacht.
Den Dieben geht es aber nicht um den ganzen Abgasreiniger, sondern nur um einen Bestandteil desselben, genauer gesagt um den Kern des Katalysators, den sogenannten Monolithen. Denn dieser enthält 3 bis 5 Gramm Edelmetalle, insbesondere Rhodium. Der Wert dieses Metalls hat sich in den letzten fünf Jahren vervielfacht, ein Gramm kostet beim Verfassen dieses Textes EUR 365,45. Um an das edle Material zu gelangen, bauen Diebe mittels einer Flex oder eines Rohrabschneiders in Minuten gleich den ganzen Katatysator aus, was bei älteren Modellen (wie beim abgebildeten Toyota Prius) wegen leichterer Zugänglichkeit unter dem Wagenboden einfacher ist als bei neuen.
Und nun hat der Eigentümer des Autos die – na sie wissen schon – …Karte. Denn der Wiederbeschaffungswert eines Kats kann durchaus den Zeitwert eines alten Autos übersteigen. Hoffen wir also, dass im Falle des Falles alle gut versichert sind und schauen wir die nicht mehr ganz so neuen, aber auch nicht allzu alten Autos einmal mit anderen Augen an. Der Ausdruck Garagengold jedenfalls bekommt nun gleich eine ganz neue Bedeutung.