Darf er Bleifrei?
19.04.2022
In den Achtzigerjahren war die Einführung von bleifreiem Benzin eine grosse Sache. Und der neue Treibstoff, der ohne das ventilsitzschmierende Blei auskommen musste, sorgte mancherorts für Verwirrung. Verträgt der eigene Wagen Bleifrei, muss etwas am Auto verändert werden, braucht es Zusätze? Das waren die Fragen damals. Und ähnliche Fragen stellen sich natürlich auch heute wieder, wenn man ein Auto von damals kauft.
Die Automobil-Medien bemühten sich in den Achtzigerjahren natürlich, Licht ins Dunkel zu bringen. So publizierte die ADAC Motorwelt 1986 eine Übersicht über alle Marken und man konnte auf einen Blick feststellen, ob vor allem aktuelle Modelle dem unverbleiten Benzin gewachsen waren. So sah der Besitzer eines Alfa Romeo sofort, dass eigentlich alle Modelle ab 1976 mit Super Bleifrei (95 Oktan) kompatibel sein müssten. Die GTV6-Modelle (wie auf Bild oben) waren also unbeschränkt bleifrei-tauglich.
Allerdings blieben viele Fragen offen. Wer etwa einen BMW fuhr, der wurde auf herstellerspezifische Auflagen verwiesen. Doch die Zeitschrift “auto motor und sport” sorgte auch hier für Aufklärung. In einer Serie, die ab 1986 unter dem Titel “Wer verträgt was?” lief, wurde in vielen Folgen und über Monate hinweg Marke um Marke diskutiert und es gab auch für ältere Modelle Empfehlungen, was man am besten tanken sollte. Ob BMW , Porsche , Fiat oder Citroën , es war ausführlich beschrieben, ob man unbedenklich bleifreies Benzin einfüllen durfte oder ob bei welchen Modellvarianten man vorsichtig sein musste. Für BMW etwa stand da in der Folge 1 , dass beim BMW 325i Cabriolet Bleifreibetrieb möglich war, dass dafür aber eine Zündverstellung empfohlen wurde.
Dank unseres Zeitschriftenarchivs sind die Beiträge von damals natürlich auch heute noch einsehbar und die eigene Marke ist schnell gefunden . Praktisch, nicht?