Vergessene Filmautos: Der Triumph TR4 aus "Die fliegenden Feuerstühle"
07.04.2022
Die heutige Ausgabe unserer in loser Folge erscheinenden Serie ist etwas ganz Besonderes. Denn dieses Filmauto ist tatsächlich so vergessen, dass es nicht einmal in der "Internet Movie Cars Database" (IMCDB) gelistet ist, die für gewöhnlich selbst die unbekanntesten B-Streifen samt ihrer Hintergrund-Vehikel enthält.
Aber der 1973 in Hong Kong gedrehte Actionfilm "Die fliegenden Feuerstühle" ist den Seitenbetreibern bisher entgangen. Anspruchsvolle Cineasten mögen an dieser Stelle ätzen, dass sie damit auch nichts verpasst haben – womit sie sicherlich nicht ganz unrecht hätten. Der französische Verleihtitel "Karaté Motos" fasst denn auch ganz gut zusammen, was der Film zu bieten hat: den Kampf gegen organisierte Kriminalität im Millieu einer Motorradbande – natürlich ohne Waffen, sondern nur mit Händen und Füssen.
Und irgendwann kommt er dann ins Bild gefahren, der blaue Triumph TR4 mit dem mittigen gelben Längsstreifen, untermalt von nachträglich darübergelegtem, viel zu rasantem Motorsound. Warum man sich für einen zweisitzigen Sportwagen entschieden hat, um zu viert zu einer Drogenübergabe zu fahren, sei einmal dahingestellt.
Natürlich kommt es, wie es kommen muss: die Übergabe geht schief und der arme Triumph wird zur Bühne und zum unfreiwilligen Teilnehmer eines wilden Karate-Kampfes. Bis sich die beiden Protagonisten in den Wagen retten können, der blaue TR4 mit durchdrehenden Reifen die feindlichen Linien durchbricht – und sich während anschliessenden Flucht in einen weissen TR6 verwandelt, erkennbar am Lenkrad und am Drehregler für die Instrumentenbeleuchtung anstelle des Aschenbechers.
Damit endet der Auftritt des kleinen Roadsters wieder. Für den Rest des Films steigen die Ermittler auf einen Fiat 125 um. Wer sich den Streifen in deutscher Synchronfassung einmal ansehen möchte: er wurde 2019 in der Reihe "Die schlechtesten Filme aller Zeiten" von Oliver Kalkofe zerpflückt. Das sagt eigentlich schon alles.