Der Frühling ist da - oder - der natürliche Feind des Oldtimers
09.03.2014
Letzthin überraschte mich ein Kollege, den ich als passionierten Oldtimer-Fahrer kenne, mit der Bemerkung, dass er immer öfters den modernen Alltagswagen der Fahrt im Klassiker vorziehe. Nicht etwa, dass ihm das Fahren im alten Blech verleidet wäre, aber es werde halt immer aufwändiger und schwieriger, meinte der gute Mann.
Und er erzählte von den zunehmenden Geschwindigkeitskontrollen. Heutzutage sei es ja durchaus normal, dass man auf fünf Kilometer Fahrstrecke gleich deren zehn passieren würde. Und die erlaubte Toleranz von 3 km/h (bei 50 km/h) sei geringer als das Zittern der Tachonadel in seinem Oldtimer. Überhaupt seien die heutigen Strassensituationen mit einem älteren Auto nur noch befahrbar, wenn man sich sehr aufmerksam verhalte. Und da bevorzuge er dann halt schnell den neuzeitlichen Personenwagen, denn eine automatische Verkehrszeichenerkennung, aber noch viel mehr ein Tempomat sei für ungestresstes Vorwärtskommen fast Voraussetzung. Zudem sei der Verkehr meist so dicht, dass ein aus Oldtimer-Fahrersicht vernünftiger Abstand zum Vordermann alle anderen ständig dazu verlocke, in diese vermeintliche Lücke zu springen. Kurzer Rede, langer Sinn - er lasse den Klassiker immer öfter am Stromaufladegerät und imter dem Abdecktuch stehen, fasste mein Kollege seine Erfahrungen zusammen.
Gestern war ein schöner Frühlingstag, die Temperatur stieg auf 15 Grad, da konnte ich nicht widerstehen. Und fuhr mit dem Oldtimer weg. Und tatsächlich konnte ich all die Punkte nachvollziehen, die mein Kollege genannt hatte. Das Bewegen eines älteren Autos in der modernen Grossstadt, aber selbst auf der Autobahn oder der Landstrasse verlangt wirklich nach sehr viel Aufmerksamkeit und natürlich wäre ich mit dem modernen Kombi mit zeitgenössischer Ausrüstung viel bequemer ans Ziel gekommen.
Und doch hätte ich die Ausfahrt im alten Blech nicht missen wollen, ein richtiges Erlebnis ist nämlich das Autofahren mit modernen Autos nicht mehr ....