Hätte die Mittelmotor-Limousine von Porsche eine Chance gehabt?
30.01.2014
Während der Mittelmotor bei den Sportwagen ab den Sechzigerjahren für überzeugende Dynamik und Rennerfolge sorgte, wagte sich kaum ein Limousinenhersteller an diese Bauweise heran. Aus gutem Grund, denn wenn der Motor in der Mitte platziert wird, geht wertvoller Nutzraum verloren, den normalerweise die Passagiere beanspruchen..
Porsche versuchte es trotzdem und entwickelte für Volkswagen Ende der Sechzigerjahre mit dem EA 266 eine familientaugliche Limousine mit dem Potential, den VW Käfer abzulösen.
Das Ergebnis sprach für sich, denn fahrdynamisch war der Wagen eine Klasse für sich. 187 km/h schnell soll er dank eines eingespritzten 100-PS-Vierzylinders mit 1,6 Liter Hubraum gewesen sein, die Strassenlage hätte manchen Sportwagenfahrer zum Verzweifeln gebracht.
Den Motor hatte man platzsparend unter die Rückbank des Wagens geschoben und damit kamen dann auch die Probleme. Weil gerade dort am meisten Strassenstaub auftritt, waren viele Motorschäden zu beklagen und weil man nicht einfach an den Motor herankam, musste man ihn schon für vergleichsweise einfache Wartungsarbeiten ausbauen.
Volkswagen liess sich jedenfalls vom Porsche-Konzept, das auch mit anderen Aufbauten angedacht worden war, nicht überzeugen und brachte stattdessen den VW Golf auf den Markt. Der Rest ist Geschichte.