Die Qualitäten eines Rolls-Royce
28.05.2013
Viel eindrücklicher und überzeugender kann man wohl die Qualitäten eines Rolls-Royce nicht darstellen. Am Concorso d’Eleganza Villa d’Este war auch ein inzwischen über 100 Jahre alter Rolls-Royce Silver Ghost von 1912 zu Gast, nicht in der Schönheitskonkurrenz, sondern im Rahmenprogramm sozusagen.
Immerhin aber fuhr der Besitzer seinen Wagen durch die Garde der Ehrengäste, genauso wie es auch die Teilnehmer des Concorso getan hatten. Er sei auf Achse gekommen, raunte der ältere Herr hinter dem Lenkrad ins Mikrophon. Und er beabsichtige jetzt noch alle Alpenpässe, die sein Wagen 1913 anlässlich der Österreichischen Alpenfahrt, die er damals siegreich absolvierte, nochmals zu befahren, fuhr er fort. Und dann würde er auf Umwegen wieder heimkehren, so dass am Schluss eine Fahrstrecke von rund 6’000 km zusammenkäme.
Welchem hundertjährigen Auto würde man eine derartige Langstreckenfahrt zumuten, wenn nicht einem Rolls-Royce? Die Besitzer der meisten derart alten Autos kriegen schon Sorgenfalten, wenn eine Fahrt einige hundert Kilometer dauert und auch eine Fahrt über steile Alpenpässe traut man den wenigsten zu. Da zeigt es sich also, aus welchem Holz die Rolls-Royce damals geschnitzt waren. Und entsprechend dürfen sie denn auch stolz ihre Kühlerfigur in den Wind strecken, auch wenn es sich wie bei diesem von James Radley karossierten Silver Ghost, dessen Chassis im April 1912 übrigens 800 englische Pfund inklusive der Extras kostete, um eine ganz spezielle und lustvolle Ausführung handelt.
Zum Corso d’Eleganza Villa d’Este ist ein umfangreicher Bericht erschienen, der natürlich auch die grossformatigen Bilder des Rolls-Royce Silver Ghost zeigt.