Design als Kunst und Lebensnerv - in Turin vor 35 Jahren
30.05.2013
Vom 18. April bis 18. Mai 1978 fand im “Palazzo della Promotrice delle belle arti” in Turin die Ausstellung “Cultura e Progetto” statt, anlässlich der die “Carrozzeria Italiana” gefeiert wurde. Erstmals überhaupt legte dieser wichtige Industriezweig, der allerdings bereits 1978 vom Aussterben bedroht war, Rechenschaft über sein Schaffen ab.
Die Liste der anwesenden Grössen des italienischen Karosserieschaffens, die an der Pressekonferenz der Ausstellung eifrig Auskunft gaben, liest sich wie ein “Who is Who”: Giovanni Michelotti, Feiice Cornacchia, Nuccio Bertone, Dante Giacosa (Ausstellungspräsident), Carlo Bianchi Anderloni, Giorgio Giugiaro. Sergio Pininfarina.
Gezeigt wurden einige der schönsten Entwürfe überhaupt, darunter der Cisitalia 202 von 1947 ...
... , der Lamborghini Miura von 1966 ...
... , der Ferrari Berlinetta Boxer von 1972 (als Drahtskelett, siehe Bild oben), aber auch moderne und sperrige Entwürfe wie der Bertone Cababo von 1966 ...
... oder der Ferrari Modulo von Pininfarina.
Zu sehen waren zudem der Isotta Fraschini 8A mit Karosserie von Sala, die Lancia Flaminia Limousine, der Alfa Romeo 6C 2500 S Touring, aber auch das Alfa-Romeo-Taxi-Projekt von Giugiaro, nebst vielen anderen Ausstellungsobjekten. Der Katalog alleine war wohl einen Besuch in Turin wert.
Herausgestrichen wurde besonders auch die interdisziplinäre Arbeitsweise der italienischen Designers, die teilweise im Alleingang ganze Autos konzipierten, wie dies Luigi Fabio Rapi mit dem Isotta Fraschini Monterosa gezeigt hatte.
Einen umfangreichen Bericht über die vor 35 Jahren beendete Ausstellung gab es in der Nummer 22/1978 der Automobil Revue . Die hier gezeigten Bilder sind natürlich auch im Zwischengas-Bilderarchiv in grösserer Auflösung zu finden.