Der wasserscheue VW-Schwimmwagen
"Ein amerikanischer Ingenieur testet den Volkswagen" – die Überschrift in der Dezember-Ausgabe 1956 von Populäre Mechanik lässt Seriosität erwartet. Dann blättert man um und sieht obiges Bild. Hätte man den Amis sagen sollen, dass sie in Wolfsburg schon seit zwölf Jahren keine Schwimmwagen mehr bauen? Das müssten sie eigentlich wissen, schliesslich haben sie selbst dafür gesorgt.
Was auf den ersten Blick albern wirkt, hat allerdings einen durchaus ernstgemeinten Hintergrund. Denn in den USA, die damals nur Leiterrahmen kannten, hielt sich hartnäckig das Gerücht, der kugelige deutsche Kleinwagen könne wegen seines aus einem Stück gepressten Plattformrahmen schwimmen wie ein Boot. Damit also nicht jeder experimentierfreudige Führerscheinneuling den Familienzweitwagen selbst in den nächsten See fährt, musste es einmal von offizieller Seite erprobt werden.
Natürlich wurden auch weit praxisnähere Kriterien geprüft wie Kraftstoffverbrauch, Kofferraumvolumen und Übersichtlichkeit. Es wurden sogar die Ergebnisse einer USA-weiten Umfrage abgedruckt, in der die Zufriedenheit der Amerikaner mit Zuverlässigkeit, Fahrleistungen, Kundendienst, Fertigungsqualität und dergleichen des VW ermittelt worden ist. Nur eben nach der Schwimmfähigkeit wurde nicht gefragt.
Und? War der VW nun das heimliche Amphicar? Nun ja. Drücken wir es mal so aus: Der VW kann etwa so sehr schwimmen wie Menschen unter Wasser überleben: recht gut – aber nicht sehr lange.






























