30 Jahre keine Zeit zu sterben
Fast zwei Jahre haben sie gewartet. Demnächst können die Fans von gepflegter Gentleman-Action mit Sprüchen, die ebenso trocken wie die Martinis sind, den 25. James-Bond-Film "No time to die" im Kino ansehen.
Was wahrscheinlich nur die Wenigsten wissen: Bereits 1992 gab es einen Film mit diesem Titel. Es war eine Episode von "Columbo", die im deutschen Sprachraum den deutlich martialischeren Namen "Bluthochzeit" erhielt. Columbo ist Oldtimer-Fans natürlich ein Begriff, schliesslich fuhr er auch ein vergammeltes Peugeot 403 Cabriolet ( Bericht auf zwischengas ).
Wahrscheinlich wollten die hiesigen Redakteure verschleiern, dass es die einzige Folge der ganzen Serie war, in der kein Mord begangen wird. Noch in zwei weiteren Punkten weicht diese Episode von der gängigen Columbo-Norm ab: der Inspektor wechselt kein einziges Wort mit dem Täter, da er – ebenso wie der Zuschauer – bis zum Ende nicht weiss, wer er ist. Ausserdem ist zum ersten und einzigen Mal ein Mitglied aus Columbos üppiger Verwandtschaft zu sehen, von der er sonst dem Publikum und dem zunehmend genervten Mörder nur erzählt.
Freunden des US-amerikanischen Strassenbilds der frühen Neunzigerjahre sei "No time to die" besonders empfohlen, da die Suche nach einem bestimmten Automodell einen wichtigen Punkt der Handlung darstellt. Ein Aston Martin kommt allerdings nicht darin vor.




















