Das hatten wir doch schon einmal?
11.06.2020
Wenn man SUV-Käufer fragt, warum sie sich ein Auto dieser Kategorie kaufen würden, dann hört man oft, dass man (dank der Höhe) halt besser einsteigen könne, dass man (von oben) eine gute Übersicht und viel Platz geniesse.
Und dann stiessen wir in einem Testbericht von Werner Oswald im Magazin “auto motor und sport” vom Jahr 1957 . Gefahren wurde der neue Ford V8, Modell 1957. Und da beschwerte sich Oswald mit folgenden Worten: “… der Wagen ist auch effektiv noch einige Zentimeter niedriger geworden. Da scheint uns nun die zuträgliche Grenze erreicht zu sein, denn der Einstieg ist längst nicht so bequem, wie man dies eigentlich bei einem grossen Wagen erwarten würde, und die Kopffreiheit über den Sitzen verträgt keine weitere Reduzierung mehr, wenn es nicht unmöglich werden soll, im Wagen den Hut aufzubehalten. …”
Also schätzte man schon vor über 60 Jahren eine gewisse Höhe beim Fahrzeug, um einfach ein- und aussteigen zu können. Und dies bot der Ford des Jahrgangs 1956 mit 152,5 cm Höhe besser als sein Nachfolger, der “nur” noch 150 cm hoch war. Bei der Breite war der 57er mit 1,955 Metern dagegen ein paar Zentimeter umfangreicher als die 56-er Variante mit 1,928 Metern.
Kommen Ihnen die Dimensionen bekannt vor? Ein Porsche Macan (oben im Bild) misst in der Normalversion 1,624 Meter in der Höhe und 1,923 Meter in der Breite. Die Differenz zum Ford der Fünfzigerjahre ist fast vernachlässigbar. Aber der Macan ist ein heute beliebtes SUV, der Ford war einfach eine für hiesige Verhältnisse riesige Limousine.
Was wir aber eigentlich sagen wollen: Höhe ist nicht abhängig von einer Fahrzeugkategorie und der damit einherkommenden Silhouette, sondern von den angewandten Kriterien eim Design. Die Ford-Limousinen wurden über die Jahre immer flacher, weil die Eleganz-Vorstellungen der Kunden das so wollten. Noch vor dem Krieg waren fast alle Autos höher als breit …