Verschwundene Karosserietypen - Landaulet, Roadster … und Kombi?
02.03.2018
Karosseriemoden kommen und gehen.
Wer baut heute noch einen Landaulet oder einen waschechten Roadster mit Steckscheiben und Notverdeck?
Diese Karosserieversionen sind Schnee von gestern! Passiert dies auch dem Kombi?
Zunehmend beliebt wurde das praktische Allzweckfahrzeug in den Sechzigerjahren, die Amerikaner hatten die Vorteile einer grossen Hecktüre und viel Stauraum sogar schon früher erkannt.
Richtig los ging es dann mit der Erfindung des “Lifestyle”-Kombis, hier hatte Mercedes-Benz mit dem T-Modell einen grossen Anteil, aber bald erkannten auch Audi und BMW die neuen Vorlieben ihrer Kunden. Es gab sogar richtig sportliche Kombis und von manchem Modell wurden deutlich mehr dieser Ladekünstler verkauft als Limousinen-Varianten.
Damit soll jetzt Schluss sein, zumindest wenn es nach Peugeot geht. Den neuen 508, der am kommenden Genfer Autosalon vorgestellt wird, soll es nurmehr als Limousine geben. Und dies, obschon beim Vorgänger der Kombianteil hoch war. Für diese Käufer gäbe es ja jetzt die verschiedenen SUVs, kann man lesen. Und schliesslich sei auch der 508 variabel und verfüge über eine Heckklappe. Aber die Kommode, die kriegt man natürlich nicht in den flacheren Kofferraum, aber wer muss schon eine Kommode transportieren.
Übrigens scheinen gerade Frauen den SUV vermehrt dem früher so beliebten Kombi vorzuziehen, was halt nicht zuletzt mit der hohen Sitzposition und dem Gefühl, weniger verletzlich zu sein, zusammenhängen dürfte. Auch Alfa Romeo scheint das so zu sehen und verfolgt mit Giulia/Stelvio eine ähnliche Strategie wie Peugeot.
Es bleibt also die Frage, ob auch der Kombi dem Laundaulet und dem Roadster und manchen anderen Karosserieformen in die ewigen Jagdgründe folgen wird, oder ob er sich wieder zu dem zurückentwickelt, was er einst war, nämlich das praktische Nutzfahrzeug für den Handwerker, dem Variabilität und Platzausnutzung wichtiger ist als “lifestyle” und Pseudo-Geländetauglichkeit.