Schätze der Vergangenheit - Automobile der Welt
13.01.2018
Unter diesem Titel würde man einen echten Wälzer von Buch erwarten. Aber “Automobile der Welt” war ein Büchlein in der Grösse 14,5 x 9 cm, immerhin 290 Seiten dick allerdings. Man konnte es sich in die Jackentasche stecken und immer dabei haben. Und es war praktisch, denn auf den ersten Seiten wurde zuerst einmal die “Arbeitsweise des Automobils erklärt, selbst das Funktionieren des Viertaktmotors und der Elektrik war den Autoren einige Seiten wert.
Es folgten die Rennwagen des Jahres (1967) und eine Erklärung zu den Autokennzeichen der Welt, wobei sowohl die Landeskennzeichen als auch (für Deutschland und die Schweiz) die nationalen Hoheitszeichen aufgeschlüsselt wurden. So findet man dann auch heraus, dass “HÜN” für Hünfeld stand oder “SOB” für Schrobenhausen. Und die ganze Information hatte man immer dabei.
Hauptsächlich aber behandelte das kleine Buch 270 Automodelle von 101 Marken.
Blättert man heute, also über 50 Jahre, nachdem das Büchlein verkauft wurde, durch die Seiten, stösst man auf manche Marke und deren Autos, die schon lange vergessen oder zumindest längst im Raritätenumfeld gelandet sind. Das beginnt schon bei Amphicar und ASA, …
… betrifft aber auch Marken wie beispielsweise Humber, einst stolzer Vertreter der britischen Autoindustrie.
Überlebt haben immerhin Morgan, auch wenn das hübsche Coupé nur gerade in homöopathischen Dosen entstand …
… oder Porsche, damals im Prinzip der Hersteller eines Fahrzeugtyps mit zwei Motoren (911/912) und von Rennwagen.
Bei Lamborghini fehlten noch Bilder vom Miura P400, bei Jensen wurde der Interceptor Convertible beschrieben, der es bekanntlich nicht in die Serienfertigung schaffte.
Zu den Japanern fand man damals gerade einmal ein paar Seiten (Honda, Toyota), dafür waren Austin, Autobianchi, DAF, Hillman, NSU, Simca, Vauxhall oder Wolseley durchaus grosszügig vertreten. Deutlicher könnte man es nicht zu verstehen bekommen, dass es vor allem die britische Autoindustrie war, die in den letzten 50 Jahren am meisten Federn lassen musste.
Es macht Freude, im alten Büchlein zu blättern und vergessene Autos wiederzuentdecken. Und dank des kompakten Formats kann man dies auch unterwegs in öffentlichen Verkehr oder an anderen Örtchen machen …(heute hat man für ähnliche “Anwendungen” natürlich ein Mobiltelefon).