TR5-Reise mit Mehrwert durch England und Schottland
In den Monaten Mai, Juni und Juli 2017 war ich mit meinem Triumph TR 5 in England und Schottland unterwegs. In diesen Monaten reiste ich während sechs Wochen und besuchte zudem eine Sprachschule in Bristol. Damit erfüllte sich mein Wunsch, nach meiner Pensionierung Englisch zu lernen. Ebenfalls konnte ich ausgiebig mein Oldtimerhobby geniessen.
Mit dem Triumph aus dem Jahr 1968 hatte ich den idealen englischen Oldtimer für diese Reise. Unzählige Male wurde ich unterwegs auf den TR 5 angesprochen. Viele drückten ihre Freude aus oder erzählten von ihren eigenen Erfahrungen mit Oldtimern. Ich habe die Briten als sehr gesprächige, nette und freundliche Leute kennen gelernt und erstaunlicher Weise sprachen mich nicht nur Männer, sondern auch ältere Damen auf das Fahrzeug an.
Der Turiner Designer Giovanni Michelotti hat beim Triumph TR 4 und 5 eine sehr gefällige Karosserie mit einem kernigen Charakter und sehr hohem Sympathiefaktor gezeichnet. Sehr viele Briten lieben englische Oldtimer und dementsprechend viel trifft man sie auch im Alltag an. Sie pflegen auch diese Leidenschaft an unzähligen Oldtimermeetings und haben sehr viele sehenswerte Oldtimermuseen.
So war natürlich ein Besuch im Haynes International Motor Museum, südlich von Bristol gelegen, Pflicht. Schliess gab es da unzählige britische Raritäten zu bewundern.
Das Reisen in Grossbritannien hat bei mir bleibende Eindrücke hinterlassen. Im Norden von Schottland verläuft die „North Coast 500“ mehrheitlich entlang einer wunderschönen Küste, diese Route 500 bleibt für mich eine unvergessliche Autostrecke in den nördlichen Highlands. Ausserdem herausheben möchte ich die Passstrasse Bealach na Bà nach Applecross. Sie war für mich mit der einspurigen, vielfach abenteuerlich geführten Linienführung in den atemberaubenden Highlands einfach sensationell.
Auch die Strecke von Eilean Donan Castle nach Invergarry durch das Glen Shiel gehört für mich zu den Highlights, denn im Mai blühte dort überall der gelbe Ginster. Der Monat Mai war für mich, mit mehrheitlich schönstem Wetter und wenig Touristen, die ideale Reisezeit.
Die Highlands mit den unzähligen Ebenen, Tälern, Seen (Lochs) und Bergen veranlassten mich immer wieder dazu anzuhalten. Den nördlichsten Punkt in Schottland erreichte ich in John o’ Groats und den westlichsten in England in Land’s End. Viele Auto- und Motorradenthusiasten pilgern an diese Orte, da sie den Anfang und das Ende der Strecke „end to end“ in Grossbritannien und Schottland darstellen.
Natürlich musste ich in England Coventry besuchen, den Geburtsort meines TR 5. Zu sehen gibt es nebst einem Denkmal nur noch ein kleines Originalhaus von der Triumph Motor Company, dieses wird heute als Triumph-Clublokal genutzt.
Auch hatte ich die Gelegenheit in Lincoln die Firma Rimmer Bros zu besuchen, sie hat in einem sehr grossen Lager unzählige Teile für Englische Oldtimer. Da ich auf meiner Reise mit dem TR 5 Probleme mit dem Tourenzähler hatte, wollte ich diesen bei der Rimmer Bros austauschen. Leider hatten sie genau diesen Artikel nicht an Lager, doch mit dem Lösen von zwei Schrauben auf der Rückseite kam ich dem Störungsgrund selber auf die Spur. Alle Innenteile waren stark verschmutzt und die Schmierung funktionierte überhaupt nicht mehr. Nach dem Reinigen und Ölen lief der Smiths Tourenzähler wieder perfekt und für mich war dies der Aufsteller des Tages.
An den Linksverkehr hatte ich mich schnell gewöhnt, da mich die Englischen Autofahrer stets mit ihrer freundlichen, umsichtigen und ruhigen Art unterstützten. Die Benutzung der Hupe ist für die meisten ein No-Go, dies hatte ich bisher noch in keinem Land so erlebt. Der 2.5 Liter Sechszylinder-Motor mit Benzineinspritzung hat mit seinen 150 PS genügend Leistungsreserve und einen super Drehmoment. Das Bremssystem kann mit modernen Fahrzeugen nicht mithalten, dementsprechend länger ist jedoch der Bremsweg. Vorausschauendes Fahren und genügend Abstand waren ein Muss.
Probleme hatte ich vielerorts mit den Britischen Strassenzuständen. Die unzähligen Schlaglöcher sind für Oldtimer eine echte Herausforderung und allen auszuweichen ist kaum möglich. Bei meinem TR 5 nützte auch die seiner Zeit fortschrittliche Einzelradaufhängung wenig, denn Schläge dieser Art kommen fast ungefiltert zum Fahrer durch!
Die Gastfreundschaft in den schönen Bread & Breakfasts und Hotels in Britannien schätzte ich sehr und das Fahren mit diesem Denkmal britischer Roadster-Baukunst in Grossbritannien empfand ich als besonderes Privileg. Der TR 5 hat sich auf dieser Reise in allen Belangen von seiner besten Seite gezeigt und mir auch viele Türen geöffnet.




















