Jaguar mit vier Zylindern - geht das?
Jaguar hat gerade eben den F-Type mit einem Vierzylinder-Motor vorgestellt.
Im Zeitalter des Downsizing ist dies sicherlich zu verstehen, aber gerade bei Jaguar kann man sich einen Vierzylinder-Zweiliter-Motor eigentlich kaum vorstellen
Über vier oder fünf Jahrzehnte galt der Jaguar-Reihen-Sechszylinder als das Mass (fast) aller Dinge. Er trieb SS 100, die XK-Modelle und den E-Type zu überlegenden Fahrleistungen an, auch die Limousinen profitierten.
Erst mit dem späten E-Type und dem XJ-S ging es mit zwölf Zylindern weiter, der Nachfolger des XJ-S hatte dann deren acht Zylinder. Aber vier? Nie! Oder doch?
Nun, es gab tatsächlich schon früher Vierzylinder. Die erste Jaguar-Limousine, damals noch als SS One verkauft, gab es mit 1,5-Liter-Vierzylindermotor. Damit war dann aber schon bald einmal fertig.
Erst mit dem X-Type (2001-2009) kam wieder ein Vierzylindermotor in den Bug, allerdings nur als Diesel. Benziner mit vier Zylindern kamen dann schliesslich mit dem XE, den es ab 2015 gibt.
Und nun der Vierzylinder im Sportwagen! Mit 300 PS sei er der stärkste Vierzylinder-Serienmotor der Jaguar-Geschichte. Und er beschleunigt den Sportwagen in standesgemässen 5,7 Sekunden von 0 bis 100 km/h. Dabei brauche er 16% weniger Treibstoff als der V6. Und spare noch Gewicht (52 kg) ein. Und Geld noch dazu. Immerhin verbrennt er ja noch Benzin und keinen Diesel ...
Für besorgte Naturen sei noch folgender Satz aus der Pressemitteilung nachgereicht: “Einlasstrakt und Auspuffstrang sind auf charakteristischen F-TYPE-Sound feingetunt.”
Die Zeiten des legendären Reihen-Sechszylinders sind sowieso vorbei, am Vierzylindermotor kommt heute fast kein Hersteller mehr vorbei. Es hätte ja noch schlimmer kommen können, z.B. mit einem Dreizylinder …