Es war einmal das Bremslicht
21.07.2016
Für lange Jahre leuchteten hinten an einem Auto zwei (oder teilweise auch drei, respektive vier) Lämpchen, wenn der Fahrer auf die Bremse trat. Ausgelöst wurde das Aufleuchten durch den Pedaldruck oder die Bremshydraulik.
Geleuchtet wurde meist unabhängig von der Bremskraft, es reichte im Prinzip, das Pedal zu berühren.
Heute werden Bremsleuchten häufig von der Fahrzeugelektronik angesteuert, das Bremssignal geht dabei via Steuergerät und CAN-Bus zur Leuchte.
Allerdings geht es heutzutage nicht mehr um reine vom Fahrer ausgelöste Bremsimpulse. Durch das Aufkommen von Elektro- und Hybridfahrzeugen sowie selbstfahrenden/-bremsenden Autos (Tempomat, Abstandsregelungs-Tempomat) zeigen “Bremsleuchten” auch an, wenn der Wagen ohne aktive Bremsbetätigung verzögert, sei es, weil rekuperiert wird oder die Geschwindigkeit wegen eines voranfahrenden Fahrzeuges automatisch verzögert werden muss. Dies macht natürlich im Sinne der Verkehrssicherheit viel Sinn, aber mit der früher eingesetzten Bremsleuchte hat dies nur noch wenig zu tun. Genausowenig wie die heftig blinkenden Bremsleuchten moderner Autos bei Vollbremsungen.
Übrigens sollen 1905 die ersten Autos mit Bremslicht aufgetaucht sein, vorher (und auch nachher) wurde die geplante Verzögerung mit Handzeichen angezeigt. Es sollte noch viele Jahre dauern, bis Bremsleuchten zum Standard wurden. 1928 verlangten etwa nur 11 Staaten der USA Bremsleuchten. Allerdings wurden diese meist durch den Fahrer “von Hand” in Betrieb gesetzt und nicht durch den Pedaldruck. Und die dritte Bremsleuchte geht wohl auf den Psychologen John Voevodsky zurück, der 1974 Versuche mit Taxis in San Francisco machte.