Keiner zu klein (in Le Mans) ein Grosser zu sein!
13.07.2016
Die Rolex-Uhr zeigt 15 Uhr, die Hitze drückt über der Sarthe und die Nerven liegen blank - weniger bei den Fahrern, viel mehr bei den Vätern. Die Kinder haben ihren Spass und möchten endlich fahren.
Passt alles und hoffentlich läuft die Karre, so bemühen sich die Väter um alle Kleinigkeiten und schwitzen im T-Shirt wesentlich stärker als ihre in Overalls verpackten Sprösslinge. Auch das ist Le Mans, zumindest das kleine Le Mans.
Die Autos in unterschiedlichsten Formen, aber immer ganz klar erkennbar, angetrieben von einem kleinen Kart-Motor reihen sich die Fahrzeuge stilgerecht zum Le Mans Start auf.
Der Vater auch hier wieder darauf bedacht, dass das Auto im richtigen Winkel passgenau dasteht.
Dann wird der Sohnemann noch richtig eingekleidet zum Schluss noch ein Faustschlag nach dem Motto: "Hau Rein!"
Es geht um nichts, um rein gar nichts, ausser einer grossen Show für die weit über 100`000 Zuschauer auf den Tribünen. Gefahren wird natürlich nicht über die 13,6 km sondern nur gerade mal bis zum Dunlop-Bogen. Mit einer gedrosselten Geschwindigkeit von vielleicht 25 km/h würden wohl selbst die Kids auf der Hunaudières-Geraden einschlafen.
Um zu imponieren und so richtig Speed zu zeigen, wurden vermutlich all die montierten GoPro-Onboardkameras auf Zeitraffer geschalten.
Sitzproben gab es keine und so passt auch nicht jedes Auto zum Fahrer. Sind die einen noch zu klein, so sind andere schon wieder zu gross. Schaut der kleine Jochen Rindt im 250 LM noch durch das Lenkrad auf die Strasse so bekommt der 911`er Pilot seine Beine nicht mehr ins Cockpit.
Rund 80 dieser wunderschön gemachten Autos standen anlässlich der Le Mans Classic 2016 am Start und schon beim Betrachten stieg die Lust in einem, doch gleich selber mitzufahren.
Die herrlichen Bilder sind natürlich auch im Grossformat in unserem Foto-Archiv zu finden.