Renaissance der Handschaltung?
Wer sich heute einen Neuwagen kauft, wird, vor allem, wenn er im Segment schneller Sportwagen sucht, kaum noch ein Auto finden (oder aussuchen), dessen Gänge von Hand gewechselt werden müssen (oder dürfen). Am Doppelkupplungsgetriebe kommt man beispielsweise beim Ferrari 488 Spider gar nicht mehr vorbei, gleiches gilt für den Porsche 991/911 GT3. Auch ein Alfa Romeo 4C kann nicht von Hand geschaltet werden.
Dies hat natürlich handfeste Gründe und war wohl auch von den Kunden so gewollt, denn logischerweise schaltet ein DSG schneller, perfekter und warum sollte man auch nicht so fahren wollen, wie es Vettel und Hamilton im Rennsport vorexerzieren, nämlich automatisiert?
Es gibt aber eine Gegenbewegung und die findet im Auktionssaal statt. Dort erreichen nämlich Neoklassiker vom Schlage eines Lamborghini Murcielago oder Ferrari 599 neuerdings höhere Preise, wenn sie die klassische Kulissenschaltung aufweisen.
Und auch dies hat natürlich gute Gründe, denn nur die Handschaltung offeriert den ultimativen Eingriff in die Mechanik und diese intensive Integration des Fahrers in die Technik. Und langfristig könnte es sehr wohl sein, dass eine “manual box” deutlich weniger Kummer und Probleme bereitet als ihr moderner Nachfolger. Und da sie immer seltener werden, sind sie umso begehrlicher.
Im Alltagsauto wird die automatisierte Schaltung über kurz oder lang das Handschaltgetriebe verdrängen, beim Klassiker der Zukunft aber sollte man es sich zweimal überlegen, welche Option man wählt, wenn man aussuchen kann ...




















