Klassikerperlen der Zukunft - Fiat Uno Turbo i.e.
08.11.2015
Im Jahr 1983 lancierte Fiat den Uno, der den Fiat 127 ablösen sollte und der mit rund 8,8 Millionen produzierten Varianten zu einer der erfolgreichsten Plattformen der gesamten Autogeschichte wurde. Der Fiat Uno war ein Frontmotor-Kleinwagen mit Heckklappe, der mit rund 3,7 Meter Länge und 1,55 Meter Breite trotzdem genügend Platz für eine kleine Familie bot und dank elegantem Design (Giorgetto Giugiaro) und überdurchschnittlich vorteilhafter Aerodynamik (cw 0.34) auch mit kleinen Motoren überzeugende Fahrleistungen bot.
1985 aber schoben die Turiner eine Version nach, die weit über die Kleinwagengemeinde hinaus für Furore sorgte, der Turbo i.e. Dank 1,3-Liter-Vierzylinder mit IHI-Turbolader und Ladeluftkühler stemmte der rund 845 kg schwere Kraftzwerg rund 100 PS auf die Vorderachse, was ihn für eine Höchstgeschwindigkeit von rund 200 km/h fit machte. Damit wurde der Kleinwagen plötzlich zum Porsche (924) Schreck und machte sich alsbald auf der Überholspuren der italienischen Autostradi breit. Beim Ampelspurt war ihm dank knapp 8 Sekunden für den Spurt von 0 bis 100 km/h sowieso kaum ein anderes Auto gewachsen.
Die Fangemeinde des Fiat Uno Turbo i.e. war gross, das änderte auch die Ausrüstung mit Katalysator, die minimale Hubraumvergrösserung von 1299 auf 1301 und schliesslich 1372 cm3 (Turbo i.e. Racing) nichts, zumal die Leistung bis auf 112 PS anstieg.
Im Interieur sorgten Sportsitze, rote Teppiche und später auch rote Sicherheitsgurten für sportliche Akzente, preislich hielt sich der Turbo mit 17’500 Franken oder DM 19’250 im Rahmen, die Überlebensrate dürfte aber trotz erheblicher Verbreitung vergleichsweise gering gewesen sein. Etwas besser dürften die Autos der zweiten Serie mit modifizierter Front- und Heckpartie dank beidseitig verzinktem Blech die Jahre überlebt haben.
Immerhin bis 1995 wurde der Turbo i.e. in der letzten Ausführung gebaut, trotzdem muss man wohl lange nachdenken, um sich zu erinnern, wann man zum letzten Mal einen Fiat Uno Turbo auf freier Wildbahn gesehen hat. Ein Platz im Klassikerperlenhimmel gebührt ihm aber sicherlich.