Verdrehte Tatsachen – Oder: Nomen non est omen
In der Saison 1969 eskalierte bekanntermassen der "Aero War" zwischen Chrysler und Ford. Um in der höchsten Liga der immer schneller werdenden US-amerikanischen Tourenwagenserie, der NASCAR Grand National Series, die Oberhand zu haben, wurde das Reglement von beiden Kontrahenten bis zur Berstgrenze gedehnt. Da nur käufliche Serienautos mit einer Mindeststückzahl von 500 Exemplaren zu den Rennen zugelassen waren, legten beide Konzerne nodürftig aeordynamisch optimierte Sondermodelle ihrer wenig windschnittigen Mid-Size-Coupés auf.
Ford brachte den Torino Talladega, benannt nach dem nagelneuen neuen Superspeedway in Alabama. Chrysler konterte zur Saisonmitte mit dem Dodge Charger Daytona, dessen Name sich vom Urvater aller Hochgeschwindigkeitsovale ableitete: dem Daytona International Speedway in Florida. Der Verlauf der Saison 1969 zeigte indes, dass sich die Taufpaten in Michigan doch etwas mehr Gedanken über die rasanten Modellbezeichnungen hätten machen sollen, denn keiner der beiden so siegessicher benannten Siegertypen machte seinem Namenszusatz Ehre.
Das Daytona 500 am 23. Februar 1969 gewann ausgerechnet "LeeRoy" Yarbrough in einem Ford Talladega. Der Sieg beim Talladega 500 dagegen ging am 14. September 1969 an Richard Brickhouse im Dodge Charger Daytona. Ironie des Schicksals nennt man das wohl...





















