Als wäre es erst gestern gewesen... – Zum 30. Todestag von Ayrton Senna
       
    
Der 1. Mai ist nicht nur als der Tag der Arbeit mit all seinen jährlichen Krawallen bekannt, sondern auch als Gedenktag eines der grössten Rennfahrer aller Zeiten. 30 Jahre ist es nun schon her, dass beim Grossen Preis von San Marino 1994 "die Sonne vom Himmel fiel" und mit Roland Ratzenberger und Ayrton Senna gleich zwei Rennfahrer an einem Rennwochenende tödlich verunglückten. Der Brasilianer galt der Beste seiner Zeit – vielleicht sogar der Beste aller Zeiten, könnte man ihn mit allen anderen wirklich vergleichen.
Die extrem schnelle Tamburello-Kurve des Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari in Imola wurde ihm zum Verhängnis. Nicht die Kurve selbst war das Problem, sondern der technische Defekt (vermutlich ein Lenksäulenbruch) an seinem Williams, der das Auto manövrierunfähig in die Mauer fetzen liess. Doch auch dieser Einschlag brachte den Piloten nicht um, sondern das rechte Vorderrad, welches von der Mauer abprallte, gegen Sennas Kopf geschleudert wurde und so sein Leben auslöschte.
Nach Fangio, Clark, Stewart, Senna, Schumacher, Vettel und Hamilton ist nun Max Verstappen drauf und dran, sämtliche Rekorde seiner Vorfahren in Grund und Boden zu fahren. Die Frage aber ist, ob er denn je die Aura eines Ayrton Senna bekommen wird. Es sind nicht die 41 Siege, die 65 Pole-Positions, die 19 schnellsten Rennrunden und die 80 Podestplätze, die Senna in seinen 161 Grand Prix herausgefahren hat. Nein, Senna war wesentlich mehr als "nur" schnell und erfolgreich – er zog die ganze Welt in seinen Bann.
Selbst die normalerweise extrem zurückhaltenden und disziplinierten Japaner flippten in Gegenwart des Brasilianers komplett aus. Ganz Brasilien drehte komplett im "Roten Bereich", wenn nur schon der Name "Senna" fiel. Nicht wenige Fans kehrten nach seinem Tod dem Rennsport den Rücken. Ihr Idol war tot und der Sport damit nicht mehr so wie vorher. Es kamen natürlich wieder neue Gesichter und Talente, die in den vergangenen 30 Jahren Motorsport-Geschichte schreiben konnten, doch keiner von ihnen sollte die fast schon überirdische Ausstrahlung eines Ayrton Senna bekommen.
Treffender als Heinz Harald Frentzen es damals formulierte, kann man den 1. Mai 1994 nicht beschreiben: "Als Ayrton starb, war es so, als sei die Sonne vom Himmel gefallen." Wie bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 weiss wohl noch jeder, der den Tag miterlebt hat, ganz genau, wo er gerade war, als er die Meldung hörte. Es ist müssig zu philosophieren, was noch alles aus ihm geworden wäre, wenn... Nur zwei Tatsachen stehen unveränderlich fest: Am 21. März 2024 wäre Ayron 64 Jahre alt geworden. Leider wurde sein Herz schon mit 34 Jahren abrupt gestoppt.

























