Wo sind eigentlich die Frauen am Steuer geblieben?
27.05.2015
Bei den Recherchen zu einem Bericht über die Schönheitskonkurrenz von Luzern fanden wir heraus, dass 1929 bei fast einem Drittel der Fahrzeuge des Defilees Damen am Lenkrad sassen.
Beim Vorbeipromenieren am Concorso d’Eleganza Villa d’Este am letzten Wochenende aber, war dies anders. Wagen, um Wagen fuhr vorbei und immer sass der Mann am Steuer und die Dame, falls überhaupt vorhanden, sass auf dem Beifahrersitz. Und dies nach Jahrzehnten der Emanzipation.
Liegt es daran, dass die Autos den Männern so teuer geworden sind, dass sie sie nicht mehr aus der Hand geben wollen?
Liegt es daran, dass die moderne Frau von heute mit ihren Fahrkünsten der Gegenwart nicht mehr in der Lage ist, die Fahrzeugtechnik von früher zu beherrschen?
Liegt es daran, dass gerade die Autos, die heutzutage an Concours gezeigt werden, sich besonders beharrlich gegen schlanke Waden und dünne Oberarme wehren?
Auch heute würden doch Frauen hinter dem Steuer für schöne Farbtupfer bei Veranstaltungen sorgen. Corrado Lopresto hatte dies wohl erkannt, denn er vertraute seinen Osca 1600 GT immerhin zwei Damen an anlässlich der Vorbeifahrt an Publikum und Jury.