Als Siemens noch Autos baute
23.10.2011
Gegründet als Motorenfabrik Protos im Jahre 1898 landete das kleine Unternehmen schon 1908 bei Siemens, genauer gesagt bei den Siemens-Schuckert-Werken. Zwischen 1905 und 1927 wurden bei Protos Autos hergestellt, welche international einen guten Ruf genossen. 1908 nahm ein Protos beim Langstreckenrennen von New York nach Paris teil.
Im Jahre 1913 umfasste das Angebot unter anderem einen Sport-Zweisitzer, einen Sport-Doppelphaeton sowie eine Luxus-Sportlimousine. Als Motoren wurden Vierzylinder-Triebwerke eingesetzt. In den
Nachrichten der Siemens-Schuckerwerke GmbH und der Siemens & Halske Aktiengesellschaften
, die in Buchform 1913 erschienen und einen Überblick über das Protos-Angebot gaben, stand: “Der Antrieb der Nockenwelle geschieht durch eine neuartige Konstruktion vollkommen geräuschlos. Die Zufuhr des in ienem Protos-Zenithvergaser erzeugten Gasgemisches kann sowohl durch einen auf dem Steuerrad befindlichen Handhebel, als auch durch ein Acceleratorpedal reguliert werden ...”
Die Fahrzeuge des Jahrgangs 1913 wiesen teilweise bereits ein Vierganggetriebe, Kraftübertragung via Kardanwelle und eine gute Federung “durch Verwendung von sehr langen Federn mit einer grossen Zahl von dünnen Blättern” auf.
Neben Personenwagen umfasste das Lieferprogramm von 1913 auch Elektromobile, Spezialfahrzeuge und Lieferwagen.
1926 wurde Protos an AEG verkauft, der Name “Protos” verschwand bereits kurz danach.