Suchtverhalten
Da sind sie wieder, die Verlockungen in einer Abteilung des Supermarkts, in der ich eigentlich nicht (mehr) viel zu suchen hätte. Doch während ich zum Entsetzen meiner Frau in der Frischabteilung regelmässig mich einfach von den aktuellen Saisonfrüchten bediene und welche in eine Tüte zum Abwägen packe – mehr oder weniger unbesehen, das wird schon gut kommen – so bin ich in der Spielwarenecke immer sehr-sehr wählerisch. Ich lasse mir auch die nötige Zeit, um wirklich sämtliche Hot-Wheels und Matchbox-Autos zu durchwühlen. Es wäre doch überaus schade, wenn mir ein besonders begehrenswertes Modell durch die Lappen ginge. Eigentlich ist es jeweils der Höhepunkt des Wocheneinkaufs, das kleine Moment Glück könnte hier lauern, während man ansonsten bein Essenkaufen stets von neuem daran erinnert wird, wie teuer das Leben eigentlich so ist.
Darum halte ich mich bei den Autos zurück – beim Essen nicht, das Leben scheint mir dafür zu kurz – ich kaufe nur die einfachen Modelle der Standardserien. Nur hier kommt auch meiner Meinung nach der Jagdtrieb zur vollen Geltung. Oft gibt es allerdings nichts von Bedeutung, der lokale Grossverteiler scheint gar mit Absicht oft die Haken ziemlich leer zu lassen – da hängen dann bloss noch 5 oder 6 Autos wo Dutzende Platz hätten. Wenn die wüssten, wieviel mehr sie verkaufen könnten, wenn sie das Gestell regelmässig auffüllen würden…?
Vielleicht aber wissen sie um meine Leidenschaft, kennen das Schicksal der Familien, die jeden Samstag auf Papa respektive den Ehemann warten müssen, bis sich dieser wieder von der Kinderabteilung lösen kann. Und wie sie danach auch noch folgende Frage zu beantworten haben: Wohin mit dem stetig wachsenden Fundus an Spielzeugautos?
Ein Lösungsansatz ist, das wir allen, die uns zum ersten Mal besuchen, ein Auto in die Hand drücken, nur ist unser Freundeskreis dann doch nicht derart gross.






















