Die Zeit, die Zeit!
So, alles Paletti, alle Schmierstellen sind wieder einmal versorgt, Achse gecheckt und etwas Öl ergänzt, die Auflage für den Dichtring auf der Pignon-Achse (Kegelrad) ist eingelaufen da ein Held vor vielen Monden wohl mal mit einem steinernen Dichtring unterwegs war. Ich habe dies mit einem Speedi-Sleeve von SKF, einem Überzieher «repariert». Ein Experte meinte sogar, das sein eine legitime Art, sowas wieder dicht zu kriegen. Nun, so ganz-ganz dicht ist es nicht. Aber darauf wollte ich hier gar nicht eingehen. Denn wie gesagt, Öl ist drin, dasselbe gilt für das Getriebe, welches beim DeSoto tatsächlich nichts anderes als 10W Motorenöl sein soll, steht sogar riesig drauf geschrieben.
Dann noch die elektrische Benzinpumpe installiert, ein kleines Ding, nur dazu gedacht, der mechanischen Pumpe etwas Unterstützung zu bringen. Alles noch am Abend kurz erledigt. Tja, kurz? Pustekuchen! Wie immer ist mir die Zeit davongerannt, da noch eine Zange suchen, dort einen Schrumpfschlauch angebracht, wo waren die Dinger schon wieder? Kurzum, alles braucht seine Zeit und nichts geht «nur kurz», «rasch» oder «nebenbei». Das Resutlat ist, dass die eigentliche Absicht, den Wagen gründlich zu waschen, aussen vor blieb.
Er steht noch immer genau so da, wie ich ihn nach dem letzten Einsatz in meine Werkstatt gestellt habe. Einer Kollegin, die mich zum Thema Weisswandreifenreiniger angeschrieben hat, habe ich mitgeteilt, dass meine Flasche dieses Zauberstoffs aussieht wie neu, währenddessen mein Auto mehr und mehr einem Barnfind gleicht, einem Scheunenfund aus meiner eigenen Garage – staubig und mit einigen Fluginsekten an der Wagenfront. Was ich dagegen tun kann? Behaupten, dass mein Auto halt so aussieht wie ein öfter bewegtes Auto halt aussieht – ein Auto, kein Fetisch! Oder ich stehe früher auf und schreibe meine Kolumnen morgens früh. Dann kann ich früher nach Hause und endlich mal Schwamm und Eimer greifen und etwas – meditieren! Beim Autowaschen.
(Der VW Typ 3 auf dem Bild hatte es da besser: Er wurde 1967 in der eben eröffneten Zürich Autowasch AG am Sihlquai geputzt, onduliert und fein gemacht. Quelle: ETH e-pics)





























