Als man in der Bedienungsanleitung noch vor allem Wartungs- und Reparaturhinweise erhielt
21.10.2016
Wer eine Bedienungsanleitung für ein modernes Auto liest, kämpft sich durch hunderte von Seiten mit Erklärungen, Warnungen und Hinweisen. Nicht allzu selten sind es gar mehrere Bücher, die sich um einzelne Komponenten (z.B. die Unterhaltungselektronik) kümmern.
Das war vor rund 60 Jahren wohltuend anders, als BMW die Anleitung für die BMW Isetta auf knapp über 30 Seiten druckte.
Gut dreissig Seiten reichten, um alles wesentliche auf handlichem Format zu sagen.
Und in Tat und Wahrheit handelten nur gerade etwa sechs Seiten davon, wie man eine Isetta bedient und einfährt, die erste davon erklärte das “was ist wo”.
Dafür aber gab es fast 20 Seiten an Erklärungen, wie man die Karosserie pflegt, die Technik am Leben erhält und kleine Dinge instandsetzt. Ja, sogar das Einstellen von Ventilen war in diesem Teil abgedeckt und weitere Dinge, die sich heute wohl kaum ein moderner Autofahrer der Millenium-Generation noch zutrauen würde.
Natürlich war eine Isetta deutlich weniger komplex als ein modernes Automobil, um nicht gerade zu sagen, sie war geradezu simpel und einfach. Trotzdem ist die vergleichsweise wortarme Art, ein Auto und dessen Bedienung zu erklären, wohltuend erfrischend.
Geradezu sympathisch aber tönt dieser Satz in der Einleitung:
“Bitte, glauben Sie nur nicht, sie müßten all das, was in diesem Büchlein steht, auswendig lernen. Und erschrecken Sie vor allen Dingen nicht, wenn Sie gleich eingangs eine Fülle technischer Daten finden. Diese sind in erster Linie für die technisch interessierten BMW-Isetta-Besitzer, dann aber auch für die Werkstatt gedacht. Aber den übrigen Text lesen Sie doch einmal durch. Wir haben versucht, ihn nicht aus dem Fachwörterlexikon der Ingenieure zusammenzustellen, sondern in der Umgangssprache, in der Sie sich mit Ihren Freunden und Bekannten über Ihre neue BMW-Isetta unterhalten wollen, zu gestalten.”