Wider die Vorurteile rund um den Oldtimer
21.04.2015
Jetzt haben wir es schwarz auf weiss. Dank des Oldtimer-Weltverbands FIVA, der im Jahr 2014 eine Umfrage unter Oldtimer-Besitzern, Clubs und Spezialisten in der EU durchgeführt hat.
Der durchschnittliche Oldtimer-Käufer gibt gemäss den Ergebnissen der Studie, die jetzt veröffentlicht wurden, im Schnitt Euro 13’421 für einen “neuen” Oldtimer aus. Damit ist klar, dass es sich hier nicht um einen Mercedes-Benz 190 SL und auch nicht um einen Porsche 911 handeln kann, sondern eher um einen Fiat 500 Nuova im Zustand 2 oder zum Beispiel einen VW Käfer Standard aus dem Jahr 1956 mit ovaler Heckscheibe im Zustand 2-3.
Den gekauften Klassiker halten sie dann im Schnitt 13 Jahre (!) lang die Treue und legen damit 1433 km pro Jahr zurück. Und wenn wenn sie ihn (oder einen anderen alten Wagen) dann verkaufen, erhalten sie im Schnitt Euro 5331.
Jedes Jahr geben die Oldtimerbesitzer Euro 6562 pro Fahrzeug aus. Angesichts der Erkenntnis, dass sie im Schnitt 2,2 derartige Fahrzeuge besitzen, sind dies also Ausgaben von fast Euro 15’000 pro Halter.
Nur ein Prozent der antwortenden Oldtimer-Besitzer sehen ihren Wagen übrigens als Investition an, ihre Hauptmotive sind Freizeitausfahrten (42%), Nostalgie (27%) und die Freude an der Technik und deren Unterhalt (20%).
Was aber weiterhin stimmt, ist, dass trotz der im Schnitt geringen Kaufpreisen und tiefen Restaurierungsbudgets (Euro 11’986) trotzdem ein gewaltiger Markt rund um die 1,5 Millionen Halter klassischer Fahrzeuge in Europa existiert.
Nichtsdestotrotz blickt das Oldtimer-Gewerbe gemäss der Umfrage sorgenvoll in die Zukunft, mehr als die Hälfte rechnet mit sinkenden Mitarbeiterzahlen, Umsatz und Profitabilität können bestenfalls gehalten werden, das viel zitierte Wachstum muss gemäss den Antwortenden der FIVA-Studie offenbar woanders stattfinden.