Als vor 40 Jahren der NSU Ro 80 vom Markt verschwand
19.03.2017
Es war eine kleine Notiz , die nur aufmerksamen Lesern der Schweizer Wochenzeitschrift “Automobil Revue” auffiel. Man schrieb den 24. März 1977 und im kleinen Artikel wurde das Produktionsende des NSU Ro 80 bekannt gegeben:
“Wie wir von Audi NSU erfahren, wurde der Bau der mit Zweischeiben-Wankelmotor ausgerüsteten Limousine NSU Ro 80 inzwischen eingestellt. Als Grund für die Aufgabe des einzigen, von einem Drehkolbenmotor angetriebenen Fahrzeuges europäischer Provenienz wird die allzu bescheidene Nachfrage angegeben.
Während seiner zehnjährigen Bauzeit wurden von diesem Fahrzeugtyp rund 37’300 Exemplare verkauft. Ein neues Antriebsaggregat mit 170 PS Leistung wird bekanntlich im Ro 80 und Audi 100 als Versuchsträger getestet. Der Entscheid, ob eventuell ein wankelgetriebener Audi 100 an Stelle des Ro 80 treten wird, dürfte erst nach der auf zwei Jahre anberaumten Erprobungszeit fallen.”
Dieses Auto hätte eigentlich einen deutlich umfangreicheren Nachruf verdient gehabt, denn der NSU Ro 80 war Sinnbild für deutsche Erfindungskunst und Ingenieurdisziplin. Zudem griff sein Design fast ein Jahrzehnt voraus, so modern und windschlüpfig war er Claus Luthe damals gelungen.
Sein “bester” Konkurrrenz in Europa, der Citroën GS Birotor, brachte es im Vergleich nur auf minimale Stückzahlen. Mit dem Ende der Produktion wurde im Prinzip auch das Motorenkonzept hierzulande zu Grabe getragen, nur Mazda in Japan entwickelte danach noch unerschrocken weiter und errang mit dem hochdrehenden Motor sogar noch einen Le-Mans-Sieg.