Das Chrysler Turbinenauto fuhr auch mit Tequila
Gegen Ende des 2. Weltkrieges entwickelten die USA, Grossbritannien und Deutschland turbinengetriebene Jagdflugzeuge bis zur Serien- und Einsatzreife.
Die Evolution von Düsenflugzeugen für militärische und private Zwecke ging nach Kriegsende rapide weiter. Für die Turbinen aber fand man auch andere Einsatzmöglichkeiten. Man begann sie versuchsweise beim Automobilbau einzusetzen.
So taten es 1950 die Briten mit dem Rover , gleich danach die Franzosen mit mehreren Renault, dann folgte Fiat . Es handelte sich zwar nur um Prototypen, aber man entwickelte auch Rekordfahrzeuge. Es zeigte sich, dass die Turbine ein Auto zumindest antreiben konnte, von Verbrauch, Lärm, Luftverschmutzung und so fort einmal abgesehen.
Erst Anfang der 60er Jahre, also vor rund einem halben Jahrhundert, unternahm dann die nordamerikanische Chrysler Corporation einen ernsthafteren Versuch Richtung Turbine und legte eine Kleinserie von 50 turbinengetriebenen Prototypen auf, mit dem umfangreiche Testversuche unternommen wurden.
Ein Fahrzeug wurde auf Welttour geschickt und kam auch nach Argentinien. Der damals junge Motorredakteur des Tageblatts nahm an einer dieser Demonstrationsfahrten im Autodrom von Buenos Aires teil. Es war ein typischer US-Strassenkreuzer, geräumig, da das Antriebsaggregat und die Kraftübertragung wenig Platz beanspruchte. Die Beschleunigung war die übliche, die Geräuschisolierung gut, ansonsten nichts Auffälliges. Absolut brauchbar!
Doch wie andere Versuche zuvor, wurde auch dieses Unterfangen gestoppt. Der Kolbenmotor setzte seinen Siegeszug fort.
Dabei hatte sich gerade dieses Projekt recht vielversprechend angelassen. Als der Chrysler Corporation Turbine Car nämlich in Mexiko vorgestellt wurde, hob der Hersteller hervor, dass das Triebwerk jeglichen Kraftstoff "schlucke". Also forderte der damalige mexikanische Präsident, Adolfo Lopez Mateos, halb spasseshalber, halb boshaft, man möge doch probieren, ob die Turbine auch Tequila verbrenne - und sie tat es tatsächlich anstandslos! Schnaps brennt nämlich ähnlich gut wie Benzin oder Kerosin. Na dann, Prost!





























