Grüssen von Cabriolet zu Cabriolet
Als ich Anfangs der 80-er-Jahre mein erstes Cabriolet kaufte, war ich damit auf der Strasse Teil einer klaren Minderheit (oder gar Randgruppe). Die Amerikaner hatten mit ihrem Sicherheitswahn den Grossteil der Cabriolets aus der Produktion verbannt und auch die Automobilhersteller waren mit Ausnahme von Mercedes-Benz und einigen unentwegten Engländern und Italienern nicht wirklich interessiert, ein offensichtlich kaum vorhandenes Bedürfnis zu stillen.
Wenn ich also mit meinem gebrauchten Fiat 850 Spider - ein Oldtimer war das damals noch nicht und mit Preisen zwischen CHF 1’000.- und 4’000.- auch noch nicht wirklich eine gesuchte Rarität - herumkurvte, grüsste man sich noch von Cabriolet zu Cabriolet, ähnlich wie das die Motorradfahrer (teilweise) heute noch tun. Dies ergab einen Gemeinschaftssinn und auch eine Motivation, selbst bei den unwirtlichsten Wetterbedingungen das Faltverdeck zu entfernen.
Seither hat sich viel verändert und mit dem 3-er-BMW-Cabriolet gegen Ende der 80-er-Jahre, dem Mazda MX-5 um 1990 und den vielen Nachfolgern wurde das Cabriolet in den Neunzigerjahren und im neuen Jahrtausend wieder richtig beliebt, so dass heute ein respektabler Teil der immatrikulierten Fahrzeuge über ein herunterklappbares Dach verfügen und kein Mensch mehr daran denkt, ein entgegenkommendes Cabrio zu grüssen, speziell dann nicht, wenn es von einer anderen Marke/Herkunft ist als das seinige.
P.S. Das Bild zeigt zwar einen Fiat 850 Spider von 1966, in diesem Beitrag sprechen wir aber natürlich vom Grüssen aus dem Cabriolet während des Fahrens, nicht über ein Winken beim Stehen neben dem Auto ...















