Allzweckvehikel Bertone Go
Vor 50 Jahren fuhr Herr Jedermann noch einen kompakten Personenwagen mit typischerweise zwei oder vier Türen und Kofferraum hinten oder vorne, je nach Antriebsweise. Aber sicher kein “Sport Utility Vehicle”.
Ein solches aber erfand Bertone mit dem “Go” und zeigte den Prototyp auf dem Autosalon von Brüssel im Januar 1972. Zur Erklärung dazu wurde eine Pressemitteilung verteilt, der u.a. folgendes zu entnehmen war:
“Ist es ein Auto, ein Geländefahrzeug, ein Nutzwagen oder was sonst? Vor diesem Fahrzeug stellt sich einem diese Frage von selbst. «GO» ist dies alles zusammen und daher lässt sich die Neuentwicklung von Bertone auch schwer klassifizieren. Aber darin liegt eben eine der Hauptaufgaben des Karossiebauers: neue Lösungen entwickeln, die nur scheinbar ein Ziel für sich selbst darstellen; in Wirklichkeit offenbaren sich diese Lösungen sehr oft als ein wertvoller Ansporn zu Neuschöpfungen und Weiterentwicklungen. Auf allen Gebieten hat die Forschung keine strengen Schemas, wonach sie sich richten muss und auch bei Bertone führten zahlreiche Prototypen, die nur scheinbar sich selbst zum Ziele hatten, zur praktischen Auswertung in Produktionsreihen, die sich zu diesen Prototypen etwa ähnlich wie die Wirkung zur Ursache verhalten.
«GO» ist das Idealmittel aller Begeisterten für das Geländefahrzeug, welchem es oftmals nicht gelingt, Lasten bis zum Zielort zu befördern, wenn die Strassen zu Saumpfaden werden. Da half dann bisher oft nur noch ein in den Sattel schwingen.
Kompakt gebaut und zugleich für grössere Lasten ausgelegt, lässt sich das Fahrzeug in verschiedenster Weise einsetzen: Vom Shopping in der Stadt zu den sportlichen Tätigkeiten im allgemeinen. Hauptverwendung des Wagens ist also während der Freizeit, eines Sozialphaenomens, dem man immer ausgesuchtere Verbrauchsgueter, unter denen das erste ganz gewiss das Befoerderungsmittel ist, widmet.”
Angetrieben wurde das 3,35 m lange und 1,72 m breite Fahrzeuge von einem Suzuki-750-ccm-Dreizylindermotor mit 67 PS bei 6500 Umdrehungen. Als Fahrer hatte man fünf Vorwärts- und fünf Rückwärtsgänge zur Verfügung. Die Frontscheibe konnte per Kurbel gesenkt werden. Auf der Ladefläche hatte auch ein Motorrad Platz.
Der Bertone (Suzuki) Go hat übrigens überlebt und ist heute Teil der ASI-Bertone-Sammlung. Zu sehen war er unter anderem an der Rétromobile in Paris im Jahr 2020, von wo die beiden Farbbilder stammen.
P.S. Auf den Bertone Go sind wir eher zufällig wieder gestossen und die Dame hat unsere Blicke sogar noch mehr angezogen als unorthodoxe Gefährt. Auch deshalb wollten wir unseren Lesern das Bild nicht vorenthalten.





























