Unterwegs mit der Cotal-Wundertechnik von damals
In den Dreissigerjahren war bei leistungsstarken und teuren französischen Autos das Cotal-Vorwählgetriebe ziemlich beliebt. Es bestand aus einem Planetengetriebe, dessen Gänge durch elektrische Impulse gewechselt werden konnten, ohne dass per Fuss eine Kupplung bedient werden musste. Die Gangwahl erfolgte mit einem kleinen Schalter am Lenkrad, der dem herkömmlichen “H” anderer Schaltgetriebe nachempfunden war.
Schon immer wunderte es mich, wie sich diese Technik wohl bedienen lässt und anfühlt. Neulich endlich bot sich die Gelegenheit zum Selbstversuch.
Zuerst einmal hat das Auto, in diesem Falle ein Delahaye 135 M von 1949 durchaus ein Kupplungspedal. Dieses benutzt man aber nur für den Richtungswechsel und die Losfahrt. Um zu steuern, ob man vorwärts- oder rückwärtsfahren will, gibt es einen “Schalthebel” ob der Kardanwelle, den man nach vorne oder nach hinten bewegen kann, dann ist die Fahrtrichtung eingestellt.
Losfahren kann man hinterher mit leichtem Kupplungseinsatz, sobald das Auto aber fährt, können die vier Gänge einfach mit dem kleinen Hebelchen am Lenkrad eingelegt werden. Dies funktioniert überraschend gut und über alle vier Gänge hinweg. Man kann dem Getriebe beim Gangwechsel helfen, wenn man beim Hochschalten das Gas kurz lupft.
Überraschend mühlelos und nur durch eine kurze Fingerbewegung ausgelöst, schaltet das Cotal-Getriebe die vier Gänge, die übrigens auch rückwärts zur Verfügung stehen würden, durch. Gerade bei häufigen Geschwindigkeitswechseln ist dies wirklich eine willkommene Einrichtung und man kann verstehen, dass die reichen Leute gerne darauf zurückgriffen ab den Dreissigerjahren.
P.S. Eine Alternative zum Cotal-Getriebe war das Wilson-Vorwählgetriebe , das vor allem in Rennsportfahrzeugen gerne genutzt wurde.























