Da staunt der Tesla-Fahrer!
Viel krasser können Gegensätze nicht sein: Links die Mittelkonsole des Mercedes-Benz 600 SEC der frühen Neunzigerjahre, rechts ein moderner Tesla. Traditionelle Automobilisten vermissen beim Tesla, aber auch vielen anderen modernen Fahrzeugen, klar beschriftete Tasten mit Haptik und Feedback. Davon kann der Mercedes sicherlich genug bieten. Wir haben sie gezählt, es sind 65 Druck- oder Wipptasten, dazu kommen noch vier Drehregler und ein “Joystick”, sowie natürlich der Automatikwählhebel. Und dies nur in der Mittelkonsole, weitere Bedienungseinrichtungen sind in den Türen, am Dach, am Sitz, im Fond und an weiteren Orten untergebracht.
Was sich auf den ersten Blick wie ein “Overload” anfühlt, ist in der Realität eigentlich ganz gut beherrschbar. Natürlich ist auch der Mercedes-Benz nicht (ganz) blind beherrschbar, man muss schon hinschauen, damit man den richtigen Knopf erwischt. Aber die Anordnung der Taster ist durchaus logisch und die Funktionen sind vermutlich fast alle ohne einen Blick ins Handbuch und längere Sucherei möglich.
Sie möchten den Innenspiegel neu ausrichten? Der Joystik links vom Automatikwählheben auf die mittlere Position gebracht und schon kann der Spiegel eingestellt werden.
Sie möchten die hinteren Kopfstützen runterklappen? Ein Antippen des zweiten Wippschalters oben links reicht dazu. Selbst die Klimaanlage ist einfach einzustellen und auch für das Anschalten der Sitzheizung reicht ein Blick auf die Mittelkonsole.
Gut, der Reiserechner mag etwa höhere Anforderungen stellen und auch die Programmierung der Standheizung wirkt nicht auf den ersten Blick intuitiv, aber eine Hexerei ist es auch nicht.
Und beim Tesla? Leute, die sich täglich mit Computern (und Tablets) auseinandersetzen, kommen damit sicher klar, aber ohne hinzuschauen dürfte es schwerlich gelingen, die oben genannten Funktionen schnell anzuwählen. Und wenn der Weg dann auch noch uneben ist, dann ist so ein Touchscreen halt auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Der Funktionsreichtum eines Tesla dürfte jenen eines Neunzigerjahre-S-Klassen-Coupés vermutlich noch schlagen, aber das darf man nach 30 Jahren ja auch erwarten …





















