Trendwende im Oldtimermarkt?
13.06.2016
Es ist eine der am häufigsten diskutierten Frage im aktuellen Oldtimerumfeld. Sinken die Preise wieder, stagnieren sie oder steigen sie weiter?
Wenn man die Versteigerungen, z.B. die Auktion der Oldtimer Galerie anlässlich der Dolder Classics vom letzten Wochenende, aber auch die Privatverkäufe verfolgt, dann gelangt man schnell zur Überzeugung, dass die Zeiten, in denen sich Klassikerpreise innert Jahresfrist fast verdoppelten, wohl der Vergangenheit angehören.
An den Messen werden zwar nachwievor hohe Euro- oder Franken-Beträge auf die Verkaufsschilder geschrieben, aber manches dieser Angebote wird wohl vorerst stehen bleiben oder zu günstigeren Konditionen den Besitzer wechseln.
Einige Marktbeobachter warnen schon seit mehr als einem Jahr vor einer Trendwende, doch diese war gar nicht so schnell sichtbar. Dies liegt auch daran, dass der Oldtimer-Handel zu einem milliardenschweren Geschäft und zu einem Spielfeld von Investoren geworden ist. Diese haben natürlich kein Interesse an fallenden Preisen und stützen, wenn nötig, den Markt kurzfristig. Es scheint jetzt aber der Zeitpunkt gekommen, an dem sich viele potentielle Käufer mit Investorenoptik aus dem Geschäft zurückziehen, was in der Konsequenz ein Ende der Preispirale nach oben bedeutet.
Echte Sammler und Liebhaber aber kaufen weiterhin, weshalb auch besondere Klassiker hohe Preise erreichen können. Für austauschbare Fahrzeuge aber ist die Luft dünner geworden und wenn dann noch Lücken in der Geschichte ruchbar sind, dann geht oftmals gar nichts mehr.
Während manche Oldtimerbesitzer eine Trendwende durchaus begrüssten, kann es für Investoren nun schwierig werden, denn sie müssten ihr Portfolio gegebenenfalls wertberichtigen.