Der
Fiat 507 mit Jahrgang 1926 war wohl kaum älter als sein Besitzer. Der Mann schien so alt zu sein, dass er nicht mal mehr einen Jahrgang hatte. Schwerstens hörgeschädigt schrie er nur immer "Martigny" und "Chamonix".
Vermutlich erkannte er mein Schweizer Fahrzeugkennzeichen und irgendwie muss er wohl einmal mit dem Fiat in der Schweiz gewesen sein, doch reden konnte man leider nicht mehr mit ihm.
Er verstand nicht, was man fragte und seine einzige Antwort war immer wieder "Martigny" und "Chamonix".
Die Garage entdeckte ich rein zufällig auf der Verbindungsstrasse von San-Remo nach Ventimiglia. Das Auto fand gerade mal Platz in der engen Garage. Hinten steht er an, rechts und links hingen und lagen Ersatzteile und Werkzeug wild durcheinander.
Diverse Auto-Plaketten wiesen auf frühere Rallye-Teilnahmen hin. Der Ur-Opa sass geduckt am Boden und versuchte den Motor seines Fiat wieder auf Vordermann zu bringen. Sein Alter verhinderte jedoch ein normales Arbeiten. Mit seinem Stock schob er jonglierend immer wieder ganz langsam Einzelteile zu sich und versuchte dann damit etwas zu machen. Der Motor war zu einem Drittel zerlegt und ob dieser jemals fertig wird, steht wohl in den Sternen.
Irgendwie hat mich diese Szene emotional sehr berührt. Ich denke sein grösster Wunsch wäre, rund 40 Jahre jünger zu sein, um den Motor wieder zum Laufen zu bringen, und dann ab die Post in Richtung "Martigny" und "Chamonix"
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