Natürlich ist es noch etwas früh, vorauszusagen, ob sich der Tesla Roadster dereinst zum echten Klassiker entwickeln wird. Aber es sprechen doch einige Punkte für den Kunststoff-Sportwagen mit Elektroantrieb.
Der Tesla Roadster wurde von 2008 bis 2012 gebaut, insgesamt wurden bloss etwa 2450 dieser Wagen verkauft. Entwickelt wurde der von einem Elektromotor im Heck angetriebene Sportflitzer zusammen mit Lotus - die Firma in Hethel baute den Wagen auch im Auftrag von Tesla - und viele Komponenten konnten vom Modell Elise übernommen werden, so unter anderem das Aluminium-Komposit-Chassis. Auch optisch glich der erste Tesla dem Lotus Elise stark, im Detail zeigten sich aber einige Unterschiede.
Mit Energie versorgt wurde der rund 300 PS starke Elektromotor im Heck von Lithium-Ionen-Akkus, wie man sie auch in herkömmlichen Laptops findet, nur dass für ein Auto im Massstab 1:1 einige mehr davon nötig waren, 6831 Stück sollen es gewesen sein. Die ganze Technik machte den Tesla deutlich schwerer als den Lotus Elise, man spricht von einem Leergewicht von knapp über 1200 kg. Immerhin muss man dem Auto zugute halten, dass beim Laden kein weiteres Gewicht dazukam. Dafür nahm dieser Vorgang beträchtlich viel Zeit in Anspruch, ein Problem, unter dem alle Elektroautos leiden.
Immerhin aber kam der Tesla Roadster voll geladen deutlich weiter als die meisten Konkurrenten. 350 km versprach der Hersteller, 200 km waren es selbst bei flotter Fahrt, nur im Rennbetrieb, also bei Dauervolllast schrumpfte die Reichweite auf unter 100 km, was denn auch zu einer Kontroverse zwischen dem Hersteller und dem britischen Fernsehsender BBC führte, die früh in der Sendung Top Gear einen Test des amerikanischen Elektroautos durchgeführt hatte.
Die Besitzer jedenfalls konnten mit den Schwächen des Tesla Roadsters leben und freuten sich am brachialen Drehmoment und der abgesehen von Wind- und Reifenabrollgeräuschen fast geräuschfreien Fahrweise.
2012 wurde die Produktion des Model S gestartet, das kaum mehr etwas mit dem Roadster zu tun hatte, war es doch ein gefälliger Viertürer mit einem Design irgendwo zwischen Jaguar XF und Ford Mondeo. Damit war der Neue deutlich praktischer und zudem technisch in fast allen Punkten besser, nur als Klassiker dürfte er es mit seinem Vorgänger nie aufnehmen können.
Wir bleiben dabei, die Chancen stehen gut, dass ein Tesla Roadster in 20 oder 30 Jahren ein gesuchtes Sammlerfahrzeug sein dürfte, wenn denn alle Unterhalts- und Energiespeicher-Nachschubprobleme dereinst lösbar sind ...
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