Als man dank Bosch noch “sorglos” reisen konnte
09.07.2013
Rechtzeitig auf die Sommerferien des Jahres 1963 hin schaltete die Firma Bosch eine Anzeige in der ADAC Motorwelt 7/1963, um das “Reise-Set” den Autofahrern ans Herz zu legen. “Mit kleinen Tücken des Objekts müssen Sie immer wieder einmal rechnen. Meist treten solche unvorhergesehenen Störungen im ungünstigen Moment auf - abseits der grossen Strassen, bei Nacht, im Ausland, weit entfernt von der nächsten Werkstatt. Sicherheit dagegen bietet Ihnen jetzt der praktische viel-seitige BOSCH-Reise-Set. Er enthält, was man zum Beheben ‘kleiner Zufallspannen’ benötigt: 1 Biluxlampe für Fern- und Ablendlickt - 1 Glühlampe für die Blinker - 1 Satz Unterbrecherkontakte - 5 Sicherungen und 2 Zündkerzen ...”
Für den Volkswagen Käfer kostete diese “Reiseversicherung” DM 14.90, für die Opel-Modelle DM 15.75 und für Ford-Fahrzeuge je nach Modell DM 15.90 oder DM 16.10. Andere Fahrzeuge wurden gar nicht erst berücksichtig in der Werbung, doch dürfte Bosch auch so das Gros des damaligen Wagenparks angesprochen haben.
Diese Zeiten sind vorbei und zwar gleich aus zwei Gründen. Erstens werden Autos heute immer pannen-unanfälliger. DIe Zeitschrift Auto Motor und Sport ist kürzlich mit einem Toyota Auris 100’000 km gefahren, ohne einmal ausserplanmässig die Werkstatt anzulaufen. Keine einzige Panne während dieser langen Distanz, das war natürlich vor 50 Jahren völlig anders. Sollte heute trotzdem ein Teil den Geist aufgeben, und hier sind wir beim zweiten Grund, dann reicht ein Ersatzteillager im Wert von wenigen Euro/CHF sicher nicht. Alleine der Ersatz einer Xenon-Leuchteinheit kann schnell in vierstellige Summen münden. Und meist kann man den Fehler selber nicht einmal korrekt diagnostizieren, denn dafür braucht man Test-Equipment oder sogar einen Link zum Werk via Computerverbindung. Zudem ist selbst das Auswechseln einer Glühbirne bei den heutigen aerodynamisch geformten Fahrzeugen etwas für Spezialisten ...