Gaisbergrennen 2011 - der Berg ruft!
04.06.2011
Der zweite Tag des diejährigen Gaisbergrennens bestand einerseits aus Wertungsläufen am Gaisberg und andererseits aus einer Wertungsfahrt, sprich einer rallye-artigen Ausfahrt durch das Salzkammergut.
Am frühen Morgen war der Gaisberg noch teilweise in dichten Nebel gehüllt. Typisches Gaisbergwetter, denn schon die Veranstaltung in den Zwanziger- und Sechzigerjahren hatte wiederholt mit Wetterkapriolen, Regen und Nebel auf sich aufmerksam gemacht. Im Fahrerlager, am Fusses des Gaisbergs, aber erwärmten bereits erste Sonnenstrahlen die noch teils feuchten Fahrzeuge.
Die Strecke auf den Gaisberg hat es in sich, lange Geraden, serpentinenartige Passagen, zwei Spitzkehren, währschafte Steigungen, langgezogene schnelle Kurven, alles ist da drin. Um in der Wertung einen vorderen Platz zu erringen heisst es, möglichst genau in 10 Minuten hochzufahren. Ist man in weniger als 10 Minuten oben, gibt es 10’000 Strafpunkte, ist man langsamer, werden Strafpunkte pro Zeiteinheit vergeben. Viele Fahrer nutzten daher die bewährte Taktik, bis zu Zistelalm flüssig zu fahren, dort zu warten und dann das letzte Streckenstück in einer vorher vereinbarten Zeit abzufahren. Aber Achtung, auch im Zielbereich musste eine vorgegebene Durchschnittsgeschwindigkeit, z.B. 47,7 km/h möglichst exakt eingehalten werden. Da waren Rechnungs- und Fahrgeschicke gefragt.
Die Strecke trocknete zunehmend ab, die Teilnehmer am Nachmittag hatten dann optimale Bedingungen. Dies verführte denn auch ein paar gut gelaunte Fahrer, die Zehnminutenrichtzeit nicht allzu ernst zu nehmen und deutlich schneller ins Ziel zu kommen. Oben auf dem Berg versammelte sich das Fahrerfeld jeweils wieder und wurde, wenn alle da waren, nach unten geführt. Bis zur Abfahrt konnten die Equippen die tolle Aussicht geniessen, wenn nicht gerade, wie am Morgen, der Nebel diesem Ansinnen im Wege stand.
Erfreulich am diesjährigen Gaisbergrennen sind die vergleichsweise zahlreich vertretenen Damenteams. Vor allem die zwei Frauen auf dem arg geschunden aussehenden Allard M von 1949 wusste das Publikum zu begeistern. Den beiden Damen war es wichtig zu bemerken, dass es sich bei dem Allard nicht um ein notdürftig repariertes altes Auto, sondern um einen Rennwagen mit echter Patina handelte.
Abwechslungsweise fuhr die eine Hälfte der Teilnehmer die Wertungsfahrt, rund 130 km durch das Salzkammergut. Die Streckenwahl war offensichtlich gut gelungen und die Zweierteams wussten von schönen Landschaften und einem zügigen, aber nicht gehetzten Ablauf zu berichten. Auf jeden Fall sah man am Abend beim Galaabend im Schloss Hellbrunn fast nur zufriedene, wenn teilweise auch etwas müde wirkende, Gesichter.