Die Zusatzklappe
11.11.2023
Es war lange Zeit gar nicht ungewöhnlich, den Tank im Kofferraum unterzubringen. Und den Tankeinfüllstutzen montierte man gerne möglichst nahe am Tank und ohne das Blechkleid darum herum zu verändern. So war das beim VW Käfer (Bild oben), aber auch beim Porsche 356 oder bei einem Lancia Aurelia 2000 B52 Vignale Coupé. Noch vor 25 Jahren konnte man diese Lösung zum Beispiel bei einem TVR Griffith finden.
Was technisch eine elegante Lösung war, die mit wenig Material auskam und die Karosserie glattflächig liess, hatte für den Fahrzeugbesitzer allerdings durchaus Nachteile. Gelangte etwa beim Tanken etwas vom Treibstoff daneben, dann konnte es durchaus sein, dass wertvolle Gepäckstücke benzingetränkt wurden. Je nachdem kam man auch schlecht an den Tankstutzen heran, weil der Kofferraum zu voll gepackt worden war. Und sowieso wollte man eigentlich beim Tankmanöver nicht unbedingt den ganzen Beobachtern den Kofferrauminhalt zeigen.
Die Leute von Park Ward fanden eine elegante Lösung für dieses Problem. Beim Park Ward Saloon auf Basis des Vorkriegs-Bentley 3,5 Litre schnitten sie einfach beim linken hinteren Kotflügel ein Loch heraus und montierten eine Zusatzklappe, mit der sich der im Kofferraum befindliche Tankstutzen auch von aussen erreichen liess.
Alle Nachteile des Tankverschlusses im Kofferraum waren damit freilich nicht beseitigt, aber mindestens konnte man nun den Tank füllen, ohne den Kofferraumdeckel anheben zu müssen.
Aston Martin fand dann bei der Lagonda-Limousine Mitte der Siebzigerjahre doch noch eine bessere Lösung. Man platzierte gleich oberhalb des Kofferraums eine kaum sichtbare Tankklappe …