Die Strassen werden immer schmäler
22.04.2016
Wer häufig im modernen Strassenverkehr unterwegs ist, wundert sich immer wieder darüber, wie schmal sich manche Strassen doch anfühlen. Sind die Strassen eigentlich schmäler geworden?
Nun, ja, teilweise sind sie das, vor allem dann, wenn verkehrsfeindliche Regierungen versuchen, das Auto zurückzudrängen, wie dies in Städten öfters der Fall ist.
Doch das Gros der Strassen ist nicht schmäler, sondern eher breiter geworden. Aber die Fahrzeuge wuchsen über die letzten Jahre deutlich schneller. Nehmen wir eine Strasse von fünf Metern Breite, die das Kreuzen zweier Personenwagen problemlos erlauben sollte. Vor 20 Jahren war jeder dieser Personenwagen rund 1,6 Meter breit, die Aussenspiegel hatten bescheidene Ausmasse, es blieb den beiden also locker 1,4 Meter Reserveraum für das Passieren.
Heute sind viele Autos 1,8 bis 1,9 Meter breit, dazu kommen (zwei) Spiegel, die in Summe locker nochmals 30 Zentimeter nach aussen ragen. Den beiden modernen Autos bleiben also noch 60 cm Freiraum, um zu kreuzen. Das ist vielen Autofahrern zu wenig und allfällig montierte seitliche Distanzdetektoren werden rot aufleuchten und dauerpiepsen, wenn sich das andere Auto einem tatsächlich bis auf 30 Zentimeter oder so nähert.
Wie gross heutige Autos sind, merkt man vor allem dann, wenn man sich in einen VW Golf der ersten Generation setzt oder auch in einen Opel Kadett C. Es ist aber nicht nur die schiere Breite, die Autos früher waren auch deutlich übersichtlicher, hatten mehr Glas und tiefere Gürtellinien und so wirken sie heute doppelt schmäler als ihre breiten und zugemauerten modernen Nachfahren.