Und noch ein Winterprojekt
Eigentlich steht er schon etwas länger bei mir, der – oder das? – Höhm. Etwas nackt wirkt er, eigentlich trägt er nur an seiner Front eine kleine Andeutung von Karosserie. Seine Freizügigkeit ist leicht erklärt, denn die Firma Höhm baute Fahrschulmodelle. Entdeckt habe ich es bereits vor einiger Zeit, das Autochassis im Masstab von etwa 1/4 wurde mir freundlicherweise von Steffi Musfeld, Inhaber und Leiter des Pantheons in Muttenz bei Basel verkauft. Ob er es wirklich zum Verkaufen, oder doch eher als Dekoration für seinen Stand an der Swiss Classic World 2024 mitgenommen hat weiss ich bis heute nicht. Auf jeden Fall war ich gerade in der Laune, mir so ein doch recht stattliches Objekt zu leisten – und er offenbar in derselben Laune, es mir zu verkaufen.
Wie so oft bei solchen Dingen, hatte ich zunächst kaum Ahnung, weder über den Hersteller noch zu all den Funktionen. Und es sind sehr viele Funktionen, die solch ein Modell zu bieten hat. Im Prinzip lassen sich alle wesentlichen Teile eines richtigen Autos daran im Modell ansehen. Gemäss der äusserst aufschlussreichen Website www.fahrschulmodell.net wurde die Firma Höhm 1939 gegründet.
Zwar war mein von Höhm 1961 gebautes Modell damals nicht in allen Bereichen mehr auf der Höhe der Zeit, so findet man daran noch eine starre Vorderachse, doch diese ist mit richtigen Blattfedern gefedert und sie funktionieren. Dasselbe gilt für die Hinterachse. Der Motor besteht aus Kunststoff und ist durchsichtig. Dahinter reiht sich eine Kupplung, die korrekterweise über das entsprechende Pedal ausgerückt werden kann. Das Getriebe hat drei Vorwärts- und einen Rückwärtsgang. Leider fehlt bei meinem der Schalthebel, der einzige nennenswerte Defekt, doch es soll in Deutschland einen Unternehmer geben, der alle Teile noch neu liefern kann. Ein erster Kontakt ist erfolgt, leider habe ich seit meiner Übermittlung der gewünschten Komponenten keine Antwort mehr erhalten. Ich bin jedoch zuversichtlich und habe nachgehakt.
Das ganze Modell ist auch reichlich verschmutzt, doch wie ich mittlerweile festgestellt habe, funktioniert die Mechanik. Im Holzsockel versteckt gibt es einen E-Motor der die Motorattrappe antreibt. Die Kerzen funken dazu wenn die Kolben sich auf und ab bewegen. Dazu werden die Ventile über Stössel und winzige Kipphebelchen geöffnet und geschlossen. In den Rädern sitzen mechanisch betätigte, richtige Trommelbremsen. Auch die Beleuchtung funktioniert, es gibt neben dem Blinker sogar eine Warnblinkstellung. Nur eine Hupe habe ich noch nicht entdeckt.
Nun werde ich dieses Modell über den Winter etwas auffrischen, das heisst primär reinigen und ergänzen – danach gilt es nur noch meine Ehefrau zu überzeugen, dass dies unbedingt irgendwo in der Wohnung statt im Eisenbahnkeller stehen sollte.






























