Vom Hinzufügen des Weglassens
Ist Ihnen der "Heavy-Metal-Umlaut" ein Begriff? Im Prinzip ist er genau das, was der Name suggeriert: ein Trema, das auf einen beliebigen Vokal im Namen einer US-amerikanischen Hartmusikkapelle gesetzt wird, um ihm eine Extraportion "nordische Härte" zu verleihen. In der ansonsten umlautlosen Muttersprache ohne Auswirkung, hat es in umlauthaltigeren Gegenden eine mitunter amüsante Aussprache zur Folge.
Was das mit zwischengas zu tun hat? Die kleine, aber entscheidende Gemeinsamkeit, dass es eine ähnlich sinnlose Interpunktion auch in der Benennung von Automobilen gegeben hat. Dort hat sich allerdings der Apostroph als das Zeichen der Wahl durchgesetzt. Nach bescheidenen Anfängen in den USA mit Chrysler d'Elegance und Plymouth 'cuda etablierte sich das lateinische Auslassungszeichen vor allem in Japan als modischer Namenszusatz.
So lief der Isuzu Faster ab 1981 auf dem US-Markt als Isuzu P'up. Nissan bot das Coupé Silvia ab 1988 in den Ausführungen J's, Q's und K's an. Ab 1997 fand sich daneben auch der Nissan R'nessa im Ausstellungsraum. Der Höhepunkt aber erschien 2002 in Form des Honda That's, der zum Glück nur in Japan erhältlich war. Nicht auszumalen, wie viele Dialoge in bester "Who's on first"-Manier er in englischsprachigen Ländern ausgelöst hätte.
Jüngster Träger des Automobilapostrophs war ab 2006 der Kia Cee'd, bis man 2018 in Südkorea ein Einsehen hatte und bei der dritten Modellgeneration auf das kuriose Sonderzeichen verzichtete. Eine Sonderstellung nehmen wiederum die Peugeot Darl'mat der Dreissigerjahre ein. Bei ihnen handelt es sich nicht um eine überambitionierte Wortneuschöpfung – sondern schlicht um den Nachnamen des Konstrukteurs.
Aber auch für den Heavy-Metal-Umlaut ist in der Automobilgeschichte mindestens ein Beispiel überliefert: Asüna – eine Retortenmarke, die 1992 von General Motors gegründet wurde, um auf dem kanadischen Markt japanische Autos als "einheimisch" zu verkaufen. Doch so leicht liessen sich die Kanadier nicht täuschen. Nach zwei Jahren verschwand die Marke bereits wieder. Vielleicht wäre sie als A'suna erfolgreicher gewesen…






















