Ein Abschied für immer - im Gedenken an Klaus Wildbolz
11.01.2017
Am vergangenen Donnerstag musste sich Jost (rechts im Bild) für immer von seinem geliebten Zwillingsbruder Klaus (links) verabschieden. Die Brüder verband nicht nur der 25. August 1937 als ihr gemeinsamer Geburtstag, sondern auch ihre ganz, ganz grosse Leidenschaft: die Oldtimer.
Die Kindheit verbrachten sie in Österreich und der Schweiz. Nach einer Wirtschaftsausbildung absolvierte Klaus ein Studium am Reinhardt-Seminar und ging dann zum Theater. Seine Auftritte hatte er in Luzern, Stuttgart, Düsseldorf, Berlin, Wien und bei den Salzburger Festspielen.
Die ganz grosse Karriere aber machte er im Fernsehen. So moderierte er die ARD-Show "Schnick-Schnack". Später begeisterte er die Zuschauer in seiner Rolle als Direktor Wenzel Hofer im "Schlosshotel Orth". Dann sah man ihn immer wieder in den TV-Serien wie "Schwarzwaldklinik", "Traumschiff", "Der Bergdoktor" sowie auch in den Krimis "Derrick" und auch einmal im "Tatort".
An der Seite von Ava Gardner und Timothy Dalton war er 1975 in "Vollmacht zum Mord" auch im ganz grossen Kino vertreten. Seinen letzten Auftritt vor der Kamera hatte er 2014 im Film "Schweizer Helden", der mit dem Publikumspreis beim Filmfestival von Locarno ausgezeichnet wurde.
Sein grösstes Hobby aber waren immer die alten Autos. Diese Leidenschaft teilte er mit seinem Zwillingsbruder Jost. Zusammen nahmen sie auch an zahlreichen Rallyes teil. Nicht immer gemeinsam in einem Auto, vielfach auch in total unterschiedlichen Fahrzeugen. Während Jost den giftigen Cortina-Lotus gekonnt durch die Kurven auf den Gaisberg dirigierte, cruiste Klaus im Riley Sprite etwas gemütlicher durch die Landschaft. Er genoss so die Freiheit und tankte Energie für seine nächsten Auftritte.
Nur ab und an teilten sie sich ein Auto, wie beispielsweise 2008 bei der Ennstal-Classic den Austin A35 RDR von 1957.
Leider blieb nun der Motor von Klaus in der 79. Runde für immer stehen, doch Bruder Jost wird ihm mit seinem Cooper S auch in Zukunft alle Ehre machen und sowieso bleibt Klaus wegen seiner zahlreichen Filme und in der Erinnerung seiner Freunde und Fans unsterblich.