Gib mir vier!
Ich staune ja immer wieder, wie viel mehr die Leute zu zahlen bereit sind, um dann am Ende weniger zu haben. Besonders auffällig ist das bei den Chevrolet-Jahrgängen 1955 bis 1957, bei denen zweitürige Exemplare teils doppelt so hoch gehandelt werden wie die Viertürer. Hat sich mir nie so ganz erschlossen. Das Dickschiff wird ja dadurch nicht zum Sportwagen – nur unpraktischer.
Oder würde hier jemand behaupten, dass es wirklich bequemer ist, sich bei vorgeklapptem Sitz nach hinten durchzuverrenken? Die Franzosen haben sich das schon früh nicht mehr andrehen lassen. Da musste selbst ein Kleinwagen vier Türen haben. Wohingegen in Deutschland selbst die gehobene Mittelklasse bis in die Siebzigerjahre mit zwei Türen zu wenig erhältlich war.
Familienausflug, Hochzeit, Staatsempfang – es gibt viele Gelegenheiten, bei denen man die hinteren Portale vermissen würde, wenn sie fehlten. Umgekehrt würde sie aber kaum jemand als aktiv überflüssig wahrnehmen, wenn sie zwar da, aber nicht benötigt sind. Vier Sitzplätze brauchen auch vier Zugänge. Weswegen bei Zweitürern immer so ein bisschen Sparmassnahme mitschwingt.
Vor allem aber gefallen mir Viertürer optisch einfach besser. Selbst den vielgescholtenen Opel Rekord P1 empfinde ich als "LV" deutlich harmonischer, weil er nicht mehr wie ein aufgeblasenes Coupé, sondern wie eine richtige Limousine aussieht. Egal ob Ford Cortina, Plymouth Satellite oder Nissan Skyline – bei gleicher äusserer Form würde ich immer einen Viertürer vorziehen. Sofern es keinen Kombi gibt.





























