Oldtimer als Anlageobjekte?
Etwas überrascht haben wir einen neuen Beitrag von Fabian Hoberg in der “NZZ” (Neue Zürcher Zeitung”) gelesen unter dem Titel “Oldtimer als Anlageobjekt – wenn Blech zu Gold wird”.
Irgendwie scheint der Artikel ein wenig aus der Zeit gefallen, fünf oder acht Jahre zu spät gekommen zu sein. Er spricht von stetig steigenden Preisen seit der Jahrtausendwende und von alten Autos als stabilere Anlagen als Aktien, Immobilien oder gar Edelmetallen.
Und er erwähnt folgende Regel: “Ein Auto gilt dann als Wertanlage, wenn der Wert des Fahrzeugs inklusive der Unterhaltskosten bei einem Verkauf nach einigen Jahren inflationsbereinigt nicht gesunken ist.”
Natürlich stimmt diese Regel, aber gibt es wirklich viele Autos, die unter dieser Betrachtung ihren Wert in den letzten fünf oder acht Jahren gesteigert haben? Weil der Unterhalt/Werterhalt inklusive Versicherung/Garage und Pflege schnell einmal CHF/EUR 10’000 bis 20’000 verschlingen kann, fallen günstige Fahrzeuge sowieso schnell aus dem Rennen. Und für viele teurere Fahrzeugsegmente, insbesondere die Vorkriegs-, Nachkriegs- und Sechzigerjahreautos befinden wir uns heute eher in einem Käufer- als einem Verkäufermarkt. Die Preise sind unter Druck, Währungsentwertungen, Inflation, Zoll-/Transportprobleme und der teilweise fehlende Nachwuchs tun ihr Übriges dazu.
Die kürzlichen Versteigerungen haben wieder einmal gezeigt, dass selbst vor wenigen Jahren teuer gekaufte “Blue Chips” heute nicht mehr soviel Geld wert sind wie damals. Manches “Gold” wird eben auch wieder zu einfacherem “Blech”. Da gehen dann schnell Hunderttausende verloren.
Immerhin hat Hoberg mit einer Aussage Recht: “Interessenten sollten zuerst eine grosse Leidenschaft fürs Automobil besitzen. Wenn daraus eine Investition entsteht, umso besser. Wer aber nur eine Geldanlage sucht, sollte lieber andere Anlageobjekte wählen …”
Natürlich gibt es trotzdem viele Autos, die in den letzten Jahren an Wert zugelegt haben, insbesondere rare Supersportwagen der Neunzigerjahre, Evolutionsserienwagen und moderne Hypersportwagen. Diese werden allerdings in vielen Fällen kaum gefahren und primär bewahrt, mancher Sammler (oder Investor) hat nicht einmal den direkten Zugriff auf seine eigenen Autos. Ob das noch Spass macht?




















