Es war einmal … der GT
09.09.2023
In den Fünfziger- oder Sechzigerjahren war jedem klar, was ein GT oder ausgeschrieben Granturismo-Fahrzeug war, nämlich ein Sportwagen, der sich sowohl im Rennsport als auch auf der “grossen Reise” bewähren musste. Dementsprechend waren mindestens zwei, aber gerne zwei plus zwei Sitze Pflicht, ein nutzbarer Kofferraum und natürlich auch eine für sportliche Zwecke geeignete Motorisierung gehörten dazu.
Typische GT-Sportwagen damals waren der Maserati 3500 GT oder der Ferrari 250 GT, aber auch die Lancia Aurelia B20 GT oder das Alfa Romeo Giulietta Sprint Coupé. Die meisten trugen das “GT” sogar im Namen.
Der attraktive “GT”-Schriftzug wurde aber auch von den Marketingleuten entdeckt und zierte schon bald Fahrzeuge, die nicht mehr ganz der ursprünglichen “Beschreibung” entsprachen. Immerhin waren die meisten GT auch in den frühen Siebzigerjahren noch einigermassen flotte Coupés, aber spätestens mit dem VW Golf GTI diente der GT-Schriftzug auch einem Heckklappen-Kompaktauto. Nun konnte sich der schnelle Golf durchaus auch beim Slalom, am Berg oder auf der Rundstrecke gut in Szene setzen, somit konnte man das GT-Kürzel also noch akzeptieren.
Über die Jahrzehnte wurden GT-Fahrzeuge stets komfortabler und alltagstauglicher, an den Einsatzzweck auf der Rennstrecke erinnerten sich bald nur noch die wenigsten. So ist es wohl auch zu erklären, dass man das “GT”-Zeichen inzwischen auch am Heck eines SUV finden kann (Bsp. Peugeot).
Die GT der späten Fünfziger- bis Mitte Siebzigerjahre aber blieben legendär und sind auch heute noch beliebt, war die relativ hohen Notierungen bei vielen dieser Autos erklärt, zumal sie ja meist richtig gut aussahen und am Lenkrad viel Freude bereiten.
Mal sehen, wie die Geschichte weitergeht …