Raritäten an Oldtimertreffen - Beutler Porsche
30.12.2010
Das schöne an grossangelegten Oldtimer-Treffen (wie zum Beispiel dem Oldtimer Sunday Morning Treffen in Zug/Schweiz) ist, dass zwischen den vielen oft gesehen Klassikern auch echte Raritäten zu finden sind.
Ein Beutler Porsche übertrifft den viel gepriesenen Mercedes-Benz 300 SL an Seltenheit und selbst ein Ferrari 250 GTO wurde öfters produziert als die Raritäten, die von den Gebrüdern Beutler Ende der 50-er-Jahre hergestellt wurden.
Unter dem Titel “Ein vierplätziger Porsche” zeigte die AR am 27. August 1959 den auf einem gegenüber dem 356 um 25 cm verlängerten Chassis aufgebauten Beutler, der mit 450 cm Gesamtlänge vier Personen Platz bot und auch über einen vergrösserten Kofferaum verfügte. Die Karosserievariante wurde mit Einwilligung von Porsche - nach eingehender Erprobung des Prototyps - gebaut.
Die Gebrüder Beutler (aus Thun) bauten auch andere Spezialkarosserien und nutzten dabei Lancia-, Maico-, Bristol- und insbesondere Volkswagen-Chassis als Basis. Die Entwürfe gefielen durch Eleganz und gute Platzausnutzung und Praktikabilität.
So wurden die Beutler-Coupés in einem Artikel in der AR am 20. März 1957 anlässlich des Salon-Genf-Rundganges lobend erwähnt:
“In der Bekleidung des VW-Fahrgestells, das dieses Jahr mit dem Motor und den Bremsen des Porsche 1600 ausgerüstet wird, hat Beutler einen neuen Höhepunkt erreicht. Den Eindruck der Länge erzielt die diesjährige Ausführung durch das einfachste Mittel, nämlich die Vergrösserung des vorderen und des hinteren Ueberhangs und die möglichst flache Gestaltung beider Partien. Auch an diesen Karosserien, die durch zahlreiche Einzelverbesserungen an Reinheit der Form noch gewonnen haben, stellt man sehr knapp dimensionierte Scheibenpfosten und eine bedeutende Fensterfläche fest.”
Die Zusammenarbeit mit Porsche mündete auch in eine spezielle 356-Version, die im nachfolgenden Inserat von 1960 beworben wird.