Als Rückspiegel noch vibrierten
Es ist nicht so, dass wir finden, dass es sehr praktisch war, wenn der Rückspiegel vibrierte und man teilweise kaum noch erahnen konnte, was sich hinter dem Auto abspielte. Aber irgendwie war so ein leicht schüttelnder Rückspiegel an einem MG TC oder Austin-Healey auch etwas Sympathisches. Die Vibrationen kamen natürlich vom Motor und von der Strasse. Diesen “Umwelteinflüssen” hatten die zierlichen Spiegel, wie sie im Innern auf dem Armaturenbrett montiert oder auch an der Flanke angeschraubt waren, wenig entgegenzusetzen. Kein Problem, dann wendete man einfach den Kopf und alles war klar.
Heute aber ist alles anders. Vibrierende Spiegel sind ein Ding der Vergangenheit. Simple Spiegel sind es auch. Moderne (Aussen-) Rückspiegel verfügen nicht nur über mehrere Motoren für deren Einstellung und Einklappen, sondern auch über weitere Funktionalitäten wie Kamera, Positionslichter, Projektion von Schriftzügen auf den Boden oder Abdunkelung. Und vielleicht noch einiges mehr. Die heutigen Spiegel sind zudem deutlich grösser und verbreitern den Wagen (im Falle der Aussenspiegel) gerne einmal um 20 und mehr Zentimeter. Mitsamt ihren Funktionalitäten sind sie auch wesentlich schwerer, komplexer und teurer. Kein Wunder kann deren Ersatz nach einer Feindberührung schnell in eine Rechnung von einigen Hundert Euro oder Schweizer Franken münden, wenn es denn reicht.
Früher, da schraubte man nach einem Malheur einfach einen neu beschafften preiswerten Spiegel an die Türe, einem Computer musste man den Austausch jedenfalls nicht mitteilen. Und zum Rückwärtsfahren, da wendete man den Kopf und schaute nach hinten, denn keine Kamera und kein Monitor nahmen einem dies ab. Da war es dann auch egal, ob der Innenspiegel vibrierte.























