Der Vater der Lifestyle-Kombis
Kombis oder Stationswagen waren bis in die Siebzigerjahre Nutzfahrzeuge für den Handwerker und zur Not einmal Familientransporter. Meist war die Ausstattung karg und optisch machten die meisten dieser Transport-Limousinen wenig her. Vor dem Luxushotel konnte man damit nicht vorfahren und auf dem Golfplatz genausowenig, obschon ein grosser und nach oben offener Kofferraum gerade für die sperrigen Golf-Utensilien praktisch gewesen wäre.
Mercedes-Benz erkannte auf Basis von Marktforschungsergebnissen diese Nische und entwickelte mit der Baureihe W 123 auch einen Kombi, intern S 123 genannt. 1977 wurde der luxuriöse Stationswagen als 230 T, 250 T und 280 TE lanciert und ab 1978 verkauft. Dem Erfolg im Markt zuträglich waren sicher auch Auftritte in Fernsehserien wie “Hart aber herzlich” und diversen Kinofilmen.
Mercedes-Benz behauptete in einer Anzeige Ende der Siebzigerjahre, den Markt für derartige Allzweckfahrzeuge glattweg verdoppelt zu haben. Und seither erleben Lifestyle-Kombis einen Siegeszug und bei mancher Baureihe ist der Kombi die beliebteste und am meisten verkaufte Fahrzeuggattung. Was wäre geworden, wenn Mercedes-Benz in den Siebzigerjahren nicht den Mut gehabt hätte, den 123-er entsprechend zu lancieren?
Dass der S 123 inzwischen auch ein beliebter Oldtimer-Klassiker geworden ist, versteht sich von selbst.






























